Sittiche
Singende Farbtupfer
Mit ihrem bunten Federkleid zaubern Sittiche einen Hauch Exotik in die gute Stube. Und etwas Lärm natürlich auch – wenn auch nicht alle Arten gleich viel.
Einfach wunderschön: Exotische Vögel bringen Farbe ins Leben, und sie lassen einen von fremden Ländern träumen. Bis man von ihren Rufen in die Realität zurückgeholt wird. «Die Tiere machen unwahrscheinlich viel Freude», sagt Walter Mägerli, Präsident des Verbandes Exotis, der sich für verantwortungsvolle Vogelhaltung einsetzt. «Dass es – vor allem abends und morgens – laut werden kann, muss man vor der Anschaffung aber bedenken. Oft singen sie zum Beispiel mit, wenn sie Geräusche hören, etwa das Radio.» Es komme leider häufig vor, dass sie wegen ihres Gesanges wieder abgegeben werden.
Besonders beeindruckend sind grosse Papageien wie Aras oder Kakadus. «Sie sind aber nichts für die Wohnung, brauchen eine Voliere mit einer Grundfläche von mindestens zehn Quadratmetern. Zudem benötigt man Haltebewilligungen und Sachkundenachweise.» Für Anfänger empfiehlt Mägerli daher Sittiche. Langweilig? Aber nein! Zumal der «gewöhnliche» Wellensittich ja Verwandte hat, etwa den Nymphen-
sittich oder den hübschen Rosellasittich, der etwas grösser ist. Sehr angenehm für die Haltung in der Wohnung seien auch die nicht sehr lauten Sing- oder Vielfarbensittiche.
Ansprüche haben natürlich aber auch Sittiche, die übrigens über zehn Jahre alt werden können, deshalb muss man sich vorher eingehend informieren. So dürfen die sozialen Vögel nicht alleine gehalten werden. Der Käfig sollte, damit sie sich wohl- fühlen, mindestens zwei Meter lang, einen Meter tief und einen Meter breit sein. Auch die richtige Ernährung mit Spezialfutter, Obst und Gemüse ist wichtig.
Mägerli züchtete 20 Jahre lang Grosssittiche und ist immer noch fasziniert. «Allein schon, wie sie ein Apfelstückchen drehen und wenden können, bevor sie es essen, ist erstaunlich. Oder wie sie einen pfeifend begrüssen, wenn man nach Hause kommt», erzählt er. «Und ja, sie sind natürlich auch einfach schön mit all ihren Farben!»