Damit es gut läuft!

Gerade beim Spaziergang ist es wichtig, dass der Hund auf den Halter hört. Wie man das Gassigehen für Erziehungsübungen nutzen kann und damit für Spass bei Mensch und Tier sorgt, weiss Expertin Dr. Hagmann.

Sonne und frische Luft: Im Sommer ist ein Spaziergang mit dem Hund besonders schön. Noch mehr Spass macht er mit den Ratschlägen von Dr. Katrin Hagmann. Die Biologin, Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin hat das Buch «Der Gassi-Coach» (siehe Box) geschrieben und uns einige Tipps zusammengestellt.

Aufmerksamkeit fördern: Hunde gehen auf dem Spaziergang meist eigenen Interessen nach und hören deshalb schlechter auf Signale. Fördern Sie die Aufmerksamkeit Ihres Hundes auf Sie. Dies geht einfach, indem Sie ihn immer wieder mit Leckerli belohnen, wenn er zufällig Blickkontakt aufnimmt. Verhalten, das belohnt wird, zeigen Hunde öfter. Also bekommen Sie mehr Aufmerksamkeit, und er achtet somit besser auf Ihre Signale.

Rücksicht auf andere: Kommen Ihnen Radfahrer oder Spaziergänger entgegen, sollten Sie den Hund immer an die vom Geschehen abgewandte Seite nehmen. So vermeiden Sie die Gefahr, dass Ihr Hund zu dicht an Sie gerät. Dasselbe gilt bei anderen Mensch-Hund-Teams: Enges Aneinander-Vorbeilaufen stresst viele Hunde, infolgedessen bellen sie den anderen Hund an. Ist ein entgegenkommender Hund angeleint, tun Sie dies auch und halten Sie Abstand, selbst wenn Ihr Tier keine Probleme mit Artgenossen hat. Bedenken Sie: Ist ein Hund angeleint, hat dies meist einen Grund.

Auf dem Weg bleiben: Hunde lassen sich leicht verleiten, in Gebüsch, Wald oder Feld zu laufen. Dort ist die Gefahr gross, dass sie zum Beispiel Rehspuren finden oder Wild aufschrecken. Einem flüchtenden Tier zu folgen, macht dem Hund Spass, er wird es wieder tun. Durch solche Erfahrungen entsteht bei vielen erst unerwünschtes Jagdverhalten. Es lohnt sich, Ihrem Vierbeiner beizubringen, auf dem Weg zu bleiben.

Beschäftigung ist wichtig: Was Hunde gerne auf dem Spaziergang machen, ist selten das, was wir gut finden, wie: Mäuselöcher ausbuddeln, Tiere jagen, im Gebüsch nach Unrat suchen. Dem können Sie hervorragend vorbeugen, indem Sie Ihren Hund mit Übungen beschäftigen, die ihm Spass bereiten, ihn geistig und körperlich besser auslasten. Lassen Sie ihn zum Beispiel über Baumstämme balancieren oder ein Spielzeug suchen, das Sie vorher versteckt haben. Hunden, die gern mit der Nase arbeiten, macht es auch Spass, einer von Ihnen ausgelegten Futterspur zu folgen.

Rückruf üben: Die meisten Probleme mit Hunden in der Öffentlichkeit entstehen, weil die Tiere nicht zurückkommen, wenn man sie ruft. Manche laufen Joggern hinterher oder belästigen andere Menschen. Dabei kann es auch gefährlich für den Hund werden, wenn er etwa über eine Strasse läuft. Die beste Versicherung dagegen ist ein zuverlässiges Rückrufsignal wie «hier», «komm» oder ein Pfiff. Dieses muss er lernen, oft ist ein Training mit Schleppleine nötig.Wichtig ist, dass der Hund erfährt, dass es sich lohnt, wenn er das Signal hört, zum Menschen zu kommen, weil dort ein Leckerli oder ein tolles Spiel auf ihn wartet. .

BUCHTIPP

Effektives und spannendes Training vermittelt das Buch «Der Gassi-Coach – Erziehen beim Spazierengehen» (Katrin Hagmann/Helge Sieger, GU-Verlag, Fr. 24.50).