Wenn Frauchen und Herrchen wegfahren
Bis bald, lieber Schnurrli!
Ab in die Ferien! Wenn Frauchen und Herrchen wegfahren, kann das für Katzen verstörend sein. Nicht aber, wenn sie richtig betreut werden.
Sommerzeit ist Ferienzeit! Was jedoch nicht für alle nur Gutes bedeutet: Während wir es lieben, fern von zu Hause den Alltag zu vergessen, kann «die schönste Zeit im Jahr» für die Katze zum Desaster werden. Zum Glück muss das aber nicht sein. Die meisten Büsi-Halter lassen ihre Tiere zu Hause von Bekannten betreuen, was eine gute Lösung ist – wenn man denn einige Dinge beachtet. «Am wichtigsten ist, dass die Person die Katzen bereits kennt, nicht nur einmal gesehen hat», sagt Tierpsychologin Maria Brunner aus Pfaffnau LU. «Die Büsi müssen eine möglichst gute Beziehung zu ihrer vorübergehenden Bezugsperson haben, denn sie sind auf sie angewiesen. Für schüchterne Katzen ist das umso wichtiger.»
Mindestens zwei Mal am Tag sollte die betreuende Person vorbeischauen und die Tiere ungefähr zur selben Zeit füttern, wie das auch Frauchen und Herrchen gewöhnlich machen. «Es gibt zwar Leute, die es bestreiten: Aber Katzen haben durchaus ein Zeitgefühl, das ansonsten durcheinandergeraten kann», sagt Maria Brunner, die Präsidentin des
Berufsverbandes Diplomierter Tierpsychologischer Beraterinnen und Berater VIETA ist (www.vieta.ch). Es reiche auch nicht aus, die Katzen nur kurz zu füttern, die Kistchen zu säubern und dann wieder zu verschwinden. «Man sollte Zeit mitbringen, mit ihnen – je nach Vorliebe des Tieres – spielen, kuscheln oder einfach nur da sein. Das ist nicht in fünf Minuten erledigt. Am idealsten wäre natürlich, wenn die Person vorübergehend einziehen würde. Aber das ist, das bin ich mir bewusst, etwas viel verlangt.»
Katzenferienheime seien, so die Expertin, auch eine gute Lösung. Oder das Büsi mitzunehmen, wenn es gerne reist und die Möglichkeit besteht. Am einfachsten sei aber sicher eine ideale Betreuung zu Hause. Was kann denn passieren, wenn dem nicht so ist? «Es gibt verschiedene ‹leise/laute› Proteste›», sagt Brunner. «Zum Beispiel gibt es Katzen, die anfangen, in der Wohnung zu markieren. Andere verkratzen oder beschädigen Sachen. Bei Freigängern kann es sogar vorkommen, dass sie sich ein neues Zuhause suchen.» Kein schöner Gedanke! Da ist es doch besser, den Büsi ein tolles Ersatz-Mami oder einen lieben Ersatz-Papa mit viel Zeit zu suchen. Und dann dafür die Ferien ohne schlechtes Gewissen zu geniessen!