Nierenversagen
«Ich darf leben — dank drei Organspendern»
Gleich mehrmals versagten die Nieren des Familienvaters: Das Leben von Thomas hing am seidenen Faden. Transplantationen bedeuteten für ihn Rettung in letzter Sekunde.
Er strahlt in die Kamera, hält seine geliebte Frau Uta (51) ganz fest: Thomas Schultz (50) weiss, was für ein Glück er hat. Nicht nur wegen seiner Uta und Tochter Elisa (20), die ihn immer unterstützten und ihm Mut machten. Nein, auch weil ihm schon dreimal eine Niere transplantiert werden konnte – und er leben darf!
Die Geschichte des gelernten Schlossers aus Leipzig (D) ist wirklich etwas Besonderes. «Ich bin ein echter Glückspilz», sagt er. «Schon seit fast 30 Jahren!»
Es war Ende der 80er-Jahre, als Thomas Schultz plötzlich das Treppensteigen hinauf in seine Wohnung im vierten Stock schwerfiel. «Ich war völlig aus der Puste, meine Nase blutete.» Eine Ärztin schickte ihn sofort ins Spital, wo er sich fortan einer Dialyse (Blutwäsche) unterziehen musste – die Nieren hatten ihren Dienst verweigert. Thomas Schultz erinnert sich: «Es war eine ungeheure Strapaze, ich brach oft zusammen.» Doch dann stand endlich eine Niere zur Verfügung!
Neun Jahre lebte er mit diesem Organ. Bis auch die Ersatz-Niere versagte. Wieder musste er zur quälenden Dialyse – fünf lange Jahre, bis er erneut eine Transplantation erhielt. «Es war keine gute Zeit. Ich wurde achtmal operiert, lag vier Monate im Spital. Ich fühlte mich von Anfang an nicht wohl mit dem neuen Organ.» Es ging tatsächlich nur drei Jahre gut. «Dann sass ich wieder bei der Blutwäsche.» Klar war: Thomas brauchte noch einmal eine neue Niere. Ein Schock!
Würde er es überleben? Und würde er erneut so viel Glück haben eine zu erhalten, da die Wartezeiten so lang waren? Thomas Schultz in ein positiv denkender Mensch. Und auch seine Frau Uta sprach ihm immer wieder gut zu. «Sie war, sie ist mein Fels in der Brandung.» Und die Gebete der Familie wurden erhört. Vor drei Jahren konnte Thomas erneut operiert werden – und bekam Niere Nummer drei. «Meine Werte sind seitdem gut. Ich muss zwar viele Tabletten schlucken», meint er. Aber das kenne er ja schon.
«Ich wurde also von gleich drei Organspendern gerettet», sagt Thomas Schultz nachdenklich. «Und dafür bin ich den Familien der Spender unendlich dankbar. Sie haben sicherlich keine leichte Entscheidung getroffen. Das Thema Organspende, so finde ich, gehört deshalb in jede Familie. Man sollte darüber diskutieren.» Dass die Schultzes heute alle drei einen Spenderausweis besitzen, ist natürlich Ehrensache.