Hochzeit am Sterbebett
Es musste alles sehr schnell gehen: Weil der Bräutigam Lungenkrebs im Endstadium hatte, gab er der Braut in einer Nottrauung im Spital das Ja-Wort.
Es war sein letzter Wunsch: Der Engländer Gary Smart (33) wollte Laura (31), seine grosse Liebe, heiraten. Er hatte Lungenkrebs im Endstadium, so blieben dem Paar nur noch wenige Tage für die Hochzeit − am Sterbebett im Spital. Laura erzählt: «Nachdem bei Gary Krebs diagnostiziert worden war , sagte er, er wolle als verheirateter Mann sterben. Wir dachten, dass wir noch mehr Zeit miteinander verbringen könnten, doch dem war nicht so. Das Pflegepersonal bot uns an, bei den Vorbereitungen zur Hochzeit zu helfen.» Mit ihrer Mutter besorgte Laura die Ringe. Als sie zurückkamen, hatten die Pfleger alles hergerichtet und auch einen Priester gefunden. Es wurde sogar ein Buffet mit Essen geboten für die Freunde und Verwandten des Brautpaares.
Mehr als 25 Angehörige und Freunde fanden sich im Spital ein, um bei der Nottrauung dabei zu sein. «Sie verabschiedeten sich von ihm. Wir alle spürten, dass Gary in den letzten Atemzügen lag.» Mit grosser Mühe presste er das Ja-Wort hervor. «Dann steckte er mir den Ring an den Finger und gab mir einen Kuss.»
Die Nacht verbrachte sie im Bett mit ihm. «Wir schauten einen ‹Fast and Furious›-Film, weil er sich so für Autos interessierte.» Laura schlief ein, wachte am folgenden Morgen um drei Uhr auf. «Ich schaute Gary an. Er starrte mich mit glasigen Augen an.» Sie sprach mit ihm, merkte jedoch, dass er kaum noch atmete. Dann schloss er für immer die Augen. «Wir waren nur sieben Stunden verheiratet, aber ich war froh, dass ich seinen Wunsch erfüllen konnte.»
Die beiden waren drei Jahre lang zusammen. Im Juli fühlte sich Gary plötzlich unwohl. Er kam von der Arbeit nach Hause, klagte über Rücken- und Brustschmerzen. In den folgenden Wochen verlor er viel an Gewicht und konnte kaum noch schlafen. Er ging ins Spital, um die Sache abzuklären. Die Ärzte stellten Knoten in seinem Körper fest. Weitere Untersuchungen ergaben dann die tödliche Diagnose. Laura sagt über ihren verstorbenen Mann: «Gary war ein so wunderbarer Mensch, und ich bin stolz darauf, seine Frau gewesen zu sein.»