Kleinwuchs
Das kleinste Mami der Welt hat geheiratet
Dass sie einmal eine eigene Familie haben würde, hielt die kleinwüchsige Amanda für ausgeschlossen. Heute jedoch ist sie Mutter eines Buben und hat gerade ihre Traumhochzeit ganz in Weiss gefeiert.
In ihren schönsten Träumen hätte sich Amanda Fyfe (32) nicht ausmalen können, wie viel Glück ihr dereinst beschert sein würde. Die kleinwüchsige Engländerin, bei deren Geburt 18 Knochen gebrochen waren, misst 94 Zentimeter und hatte sich damit abgefunden, dass kein Mann sich ernsthaft für sie interessierte. Doch dann lernte sie vor sieben Jahren Steven (25) kennen, der sie mit seinen 183 Zentimetern weit überragt. Amanda hatte anfangs Bedenken: nicht wegen des Grössen-, sondern wegen des Altersunterschieds von sieben Jahren.
Rückblick: Amanda wurde stets nur eine relativ kurze Lebensdauer vorhergesagt. Älter als 20 würde sie nicht, musste sie sich von den Ärzten sagen lassen. Doch die junge Frau machte trotzdem eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete danach in einer Firma. Als sie einen Job bei einem Taxiunternehmen annahm, begegnete sie kurz darauf Steven. «Nach ein paar Wochen fragte er mich, ob ich Lust hätte, mit ihm auszugehen», erinnert sich Amanda. Sie lud ihn zu sich nach Hause ein. «Ich wollte mich nicht in einem Restaurant verabreden, weil uns dort alle Leute angestarrt hätten.»
Die beiden schauten einen Film. «Steven war sehr schüchtern und wagte es nicht, mich zu küssen. Beim folgenden Treffen musste ich den Anfang machen.» Als das Paar sich in den folgenden Wochen immer näher kam, gingen sie auswärts essen und besuchten Discos. Obwohl das Paar von vielen begafft wurde, blieb Steven ruhig und gab Amanda so Selbstvertrauen.
«Nach vier Wochen schliefen wir erstmals miteinander. Ich war wahnsinnig nervös. Es war ja bei mir das erste Mal überhaupt», erzählt Amanda. «Doch in seinen Armen fühlte ich mich nach und nach sehr wohl.» Mit einem Lachen fährt sie fort: «Meine Knochen sind zwar sehr zerbrechlich, doch Sex schadet ihnen nicht.»
Monate später bemerkte die Engländerin, dass sie schwanger war. Sie brach in Tränen aus – aber nicht aus Freude. Sie befürchtete, dass der damals 18-jährige Freund überfordert sein würde. Doch er stand zu ihr, und die beiden beschlossen, zusammenzubleiben. Die Schwangerschaft war sehr beschwerlich, einmal geriet Amanda wegen Komplikationen sogar in Lebensgefahr. Doch sie schenkte einem gesunden Buben das Leben, Aiden ist heute sechs Jahre alt.
2012 machte Steven ihr einen Antrag, doch das Fest musste aus finanziellen Gründen vorerst warten – bis es vor wenigen Wochen endlich so weit war. Das Hochzeitskleid liess sich Amanda speziell anfertigen.
Amandas Vater führte sie vor den Traualtar. Steven erinnert sich: «Meine Frau sah atemberaubend aus. Ich war überwältigt!» Aiden, der der Mama schon längst über den Kopf gewachsen ist, streute Blumen und sang vor allen Leuten ein Lied. Steven: «Unser Grössenunterschied hat für mich nie eine Rolle gespielt. Ich liebe Amandas Augen und ihr Lächeln, und sie strahlt so viel innere Schönheit aus.» Verliebt habe er sich sofort, weil sie einen bemerkenswerten Sinn für Humor habe. Für den Hochzeitstanz hob er Amanda aus ihrem Rollstuhl, in dem sie normalerweise sitzt.
Als wahrscheinlich kleinstes Mami der Welt empfindet sie ein Riesenglück. «Meine Gesundheit ist prächtig, seit vier Jahren habe ich mir keinen Knochen mehr gebrochen.» Das Risiko einer zweiten Schwangerschaft möchte sie jedoch nicht eingehen. «Wir denken über Adoption nach, damit Aiden ein Geschwisterchen hat. Er freut sich schon darauf.»