«Wir verstanden uns auf Anhieb»

Die Luzernerin und der Berner schlüpfen für die neue Fassung des «Heidi»-Musicals auf der Walensee-Bühne in die Rollen von Heidi und Peter.

Von Irene Lustenberger

Wer kennt sie nicht, die Geschichte des Waisenmädchens Heidi, das bei ihrem Grossvater, dem Alp­öhi, aufwächst und später gegen seinen Willen von ihrer Tante Dete nach Frankfurt geholt wird? Die Walensee-Bühne in Walenstadt SG bringt die Originalgeschichte vom 12. Juni bis 27. Juli in einer komplett neuen Musicalfassung zur Aufführung. In den Hauptrollen: Kim Fölmli als Heidi und Stephan Luethy als Peter.

«Ich habe schon als Kind oft gesungen, getanzt und geschauspielert», erzählt Kim Fölmli (29). Nach der Matura ging sie nach Australien und schloss dort den Bachelor in Musik mit Schwerpunkt Musiktheater ab. «Nach drei Jahren hatte ich Heimweh nach Europa und ging nach London.» Dort machte sie den Master in Performing Arts. Kurz darauf erhielt Fölmli eine Rolle im Musical «Tanz der Vampire», zog nach Deutschland und spielte mehrere Jahre in Oberhausen und Stuttgart. Vor kurzem wirkte sie in «Sister Äct» in Zürich mit. 

Stephan Luethy (40) war zwar immer von Musicals fasziniert, sein Berufswunsch war aber Klavierlehrer. Deshalb wollte er nach dem Abschluss des Gym­nasiums mit Schwerpunkt Musik am Konservatorium studieren. Im Rahmen seiner Maturaarbeit zum Thema Musical besuchte er den Tag der offenen Tür einer Musical-­Schule in Bern und war so begeistert, dass er sich dort bewarb – und angenommen wurde. Noch während der dreijährigen Ausbildung war der Thuner vor 20 Jahren bei der Erstauf­führung des «Heidi»-Musicals auf der Walensee-­Bühne mit dabei – als Zweit­besetzung des Geissen­peters. Seit dem ­Abschluss spielte er in diversen Produktionen in der Schweiz und in Deutschland, unter anderem in «Wicked», «Shrek», «Mein Name ist Eugen», «Ewigi Liebi» und ­«Stägeli uf – Stägeli ab». Seit zehn Jahren lebt er im deutschen Kassel. «Ich bin ­optisch ein spezieller Typ, nur 1,60 Meter gross, und sehe jung aus. Deshalb gibt es für mich nicht so viele Rollen, vor allem in der kleinen Schweiz nicht», erklärt Luethy. In den letzten Jahren wirkte er im Sommer oft bei den Gandersheimer Domfestspielen mit, im Winter bei der Zürcher Märchenbühne.