Paola Felix
Voller Dankbarkeit für all das Erlebte
Auf eine Zeitreise in die Vergangenheit begab sich die Sängerin für die «DOK»-Reihe «Geboren am …». Ein einzigartiger Blick zurück, denn eine Autobiographie wird es von ihr definitiv nicht geben.
Ein Datum, drei Lebenswege: «Geboren am …» startet mit vier neuen Folgen (ab 2. 8., freitags, 20.55 Uhr, SRF 1). Mit dabei: Kugelstoss-Legende Werner Günthör, Verleger Jürg Marquard, Schauspielerin Melanie Winiger – und Sängerin Paola Felix, die den Auftakt zur dritten Staffel macht. Sie kam am 5. Oktober 1950 auf die Welt – wie auch Catherine Leutenegger und Doriano Dusci.
GlücksPost: Sie sind in «Geboren am …» die prominente Persönlichkeit neben zwei Menschen, die am gleichen Tag geboren wurden, aber nicht wie Sie berühmt wurden.
Paola Felix: «Geboren am …» ist tatsächlich sehr interessant, denn sie porträtiert Menschen, die am selben Tag und im selben Jahr zur Welt kamen – also unter derselben Konstellation von Sonne, Mond und Sternen. Ich weiss nicht, wie massgeblich dies ist, denn es geht um Lebensläufe, die unterschiedlicher kaum sein könnten.
Ihre Heimatstadt spielt darin bestimmt eine zentrale Rolle, richtig?
Ja, deshalb kam der Filmemacher Christoph Müller für die Aufnahmen auch nach St. Gallen. Hier bin ich geboren, hier verbrachte ich meine Jugend, und während meiner Berufszeit war es hierher immer ein schönes Heimkommen. Und hier haben Kurt und ich nach der Heirat unser Haus gebaut.
St. Gallen ist meine Heimatstadt.
Ihr Elternhaus hat Sie sehr geprägt. Welche Dinge, die bis heute in Ihrem Leben wesentlich sind, haben Ihnen Ihre Eltern vermittelt?
Ich bin ihnen unendlich dankbar, durfte eine glückliche, unbekümmerte Kindheit verbringen. Die Familie war ihr Ein und Alles. Das durfte ich mit meinen Geschwistern Elisabeth und Luigi spüren. Es wurden uns Werte mit auf den Lebensweg gegeben. Ich bin in Harmonie aufgewachsen – diese fand später eine Fortsetzung in den wunderschönen Jahren mit Kurt.
Was wird man von der Stadt zu sehen bekommen?
Es war mir wichtig, Orte zu besuchen, die mich mit der Stadt verbinden. Dies ist zum Beispiel die Katholische Kantonssekundarschule, «Flade» genannt. Dann auch der Klosterhof, in dessen Nähe ich jeweils nach der Schule in den Gesangsunterricht ging. Und natürlich das Textilmuseum, wo meine Hochzeitsrobe ausgestellt ist, aber auch mein Kleid, das ich 1969 am «Concours Eurovision de la Chanson» getragen habe. Bei meinem täglichen Spaziergang über der Stadt, den ich mit meinem Mann immer gemacht habe, war das Kamerateam auch dabei.
Was vermissen Sie, wenn Sie nicht daheim in St. Gallen sind?
Dann fehlt mir am meisten die Familie. Aber auch dann sind wir in ständigem Kontakt.
Was wäre aber ein Ort, wo Sie sich auch vorstellen könnten zu leben?
Der Ort, wo meine Lieben in der Nähe sind, der Ort, wo Freunde in der Nähe sind.
Sie haben eine beeindruckende Karriere gemacht – als Sängerin und Moderatorin. Wenn es mit der Karriere nicht so grandios geklappt hätte, welchen Beruf hätten Sie sonst ergriffen?
Ich hatte das Glück, dass mein Berufstraum zu meinem Traumberuf wurde. Die Freude am Singen verdanke ich meiner Mamma. Mein Vater war Massschneider. Durch ihn war ich immer auch mode-interessiert. Da ich bald 20 Jahre Botschafterin eines grossen Mode-Versandhauses bin, ging auch dieser Berufswunsch in Erfüllung. Aus dieser langjährigen Zusammenarbeit ist zwischenzeitlich eine Modelinie entstanden, die meinen Namen trägt.
Wie war es, bei «Geboren am …» mitzumachen?
Die Aufnahmen waren für mich eine Zeitreise in die Vergangenheit, in eine Vergangenheit voller Dankbarkeit für das Erlebte. Aber ich schaue natürlich auch in die Zukunft und freue mich auf jeden neuen Tag.
Würden Sie Ihre Autobiographie schreiben: Wie wäre der Titel?
Ich erhalte laufend Anfragen. Aber es wird keine Autobiographie geben. Das ist definitiv. Also muss ich auch nicht darüber nachdenken, wie der Titel lauten müsste! Aber meine Teilnahme bei «Geboren am …» gibt ja auch viele Einblicke in meine Biographie, die der Realisator sehr gefühlvoll und auf sympathische Art eingefangen hat.