Victoria von Schweden
In aller Heimlichkeit verschwunden
Ganz ohne Ankündigung hat die Kronprinzessin mit ihrem Mann und den beiden Kindern die Heimat verlassen und ist für mehrere Wochen in die USA gereist. Was steckt hinter diesem ungewöhnlichen Schritt?
Als hätten sie sich in Luft aufgelöst: Ganz plötzlich sind Kronprinzessin Victoria (39) und ihre Familie nach Weihnachten untergetaucht. Ohne Erklärung oder kurzes Lebenszeichen. Da waren Sorgen und Spekulationen eigentlich vorprogrammiert! Der Hof sah sich schliesslich gezwungen, Auskunft zu geben. «Die Kronprinzessin befindet sich auf einer privaten Reise», sagte eine Sprecherin kurz und knapp.
Es stellte sich heraus: Victoria (39) und Prinz Daniel (43) weilen mit Estelle (bald 5) und Oscar (bald 1) in Florida: 25 Grad und Sonnenschein statt schwedisches Wintergrau. Normale Ferien? Nein, schliesslich kehren sie der Heimat wochenlang den Rücken. Was steckt dahinter? Und warum diese Heimlichkeit, war es gar eine überstürzte Abreise? «Den Luxus, spontan zu sein, gibt es im Leben der Kronprinzessin nicht, solche Trips sind stets lange im Voraus geplant», erklärt die schwedische Hofberichterstatterin Jenny Alexandersson, die Victorias Vertrauen geniesst und sie oft auf geschäftliche Reisen begleitete. Die Diskretion sei eine Schutzmassnahme. «Die Sicherheit steht immer im Zentrum, erst recht, wenn ihre ganze Familie mit ihr unterwegs ist.» Das sieht auch der deutsche Adelsexperte Jürgen Worlitz so. Es sei eine logistische Meisterleistung gewesen, mit dem royalen Quartett inklusive Kindermädchen und Leibwächter unerkannt in Schweden abzufliegen und in Miami anzukommen. «Sie hat sich Urlaub verdient. Nicht ganz fein ist allerdings die Art, ihn nicht offiziell zu machen. Sie hätte weder von Reiseplänen noch von Reisezielen etwas verlauten lassen müssen.»
Verdient hat Victoria diese Auszeit tatsächlich: Im März 2016 kam Oscar zur Welt, schon Mitte April folgte der erste Pflichttermin nach der Geburt. Worlitz beschreibt Victoria als ehrgeizig und fleissig, und so scheint sie innere Kämpfe auszufechten. «Sie will eine perfekte Mutter sein und eine perfekte Kronprinzessin, hatte immer schon sehr hohe Erwartungen an sich selbst», sagt Jenny Alexandersson. «Dennoch wirkt sie zufrieden in ihrer Situation.» Doch tief in ihrem Herzen zerrt die Doppelbelastung sicherlich an ihr.
Jetzt, während der Auszeit, kann sie ihre Batterien wieder aufladen und vor allem Estelle und Oscar geniessen. Eben schwärmte sie von ihrem Sohn: «Er ist fast ein Jahr alt, da passiert viel in dem kleinen Körper. Es ist ein wunderbares Geschenk, aus nächster Nähe zu erleben, wie sich ein Kind entwickelt.» Das kann sie nun noch einige Zeit ohne jegliche andere Verpflichtung geniessen, wird daraus noch lange Kraft schöpfen können. Die braucht sie, denn nach der Auszeit im März wird die Arbeitsbelastung noch höher als vorher. Sie kehrt gänzlich in ihren Job zurück, während Daniel Elternzeit einzieht. «Schon Anfang der 70er-Jahre hat mein Papa den Vaterschaftsurlaub für mich und meine Schwester in -Anspruch genommen. Auch für mich war es klar, mit den Kindern Zeit zu Hause zu verbringen. Es gibt einem so viel, mit ihnen zusammen zu sein, sie in dieser Art und Weise kennenzulernen.»
So bedeutet der USA-Aufenthalt für Victoria tatsächlich mehr, als ein kurzes Abschalten. Nebst der Energie, die es für die kommende Zeit zu tanken gilt, muss sie sich innerlich mit der neuen Situation vertraut machen. «Ich glaube, sie wollten die Chance auf Familienzeit nutzen, bevor Victoria gewissermassen die Verantwortung an Daniel übergibt.» Das wird Wehmut hervorrufen, doch der Kronprinzessin, die früher zu oft auf ihre Eltern verzichten musste, ist in erster Linie wichtig, dass Estelle und Oscar von einem Elternteil versorgt sind. Das Wohl der Kinder steht für sie über allem, wie Daniel lobend bestätigte: «Sie ist eine fantastische Mutter, gibt ihnen eine unglaubliche Geborgenheit.» Und daran wird sich auch nichts ändern, wenn die Kleinen etwas öfter bei Papa statt bei ihr sind.