Hausi Leutenegger
Und schon wieder ein neues Knie!
Die Schmerzen wurden schlimmer, die Gehbehinderung immer grösser: Der Unternehmer und Multimillionär musste für sein zweites künstliches Kniegelenk unters Messer.
Quäle deinen Körper, sonst quält er dich!» Das war einst die Devise des Kranzturners und Olympiasiegers. Nach der siebten Knie-Operation denkt er aber anders. Hausi Leutenegger (81) bekam ein neues künstliches Knie. Das zweite im Leben des ehemaligen Spitzensportlers und Multimillionärs.
«Es fing mit ein bisschen Hinken harmlos an. Dann wurden die Schmerzen so gross, dass ich etwas unternehmen musste», sagt Leutenegger. Der Spezialist von der Polyklinik am Genfersee riet ihm zu einem künstlichen Kniegelenk. «Ich war fit wie ein Turnschuh, aber ohne funktionierendes Knie hätte ich keinen Sport mehr treiben können, meine Leidenschaft für Golf und Velofahren nicht mehr ausüben dürfen.»
Ein Leutenegger ist hart im Nehmen und auch kein «Pillenfritz», wie er sagt. Also muss und will er die Schmerzen bei der Rehabilitation aushalten. «Ich werde die Krücken noch ein paar Wochen benützen müssen. Die Nächte im Spitalbett waren lang, ich konnte kaum schlafen, war wegen der Schmerzen stets halb wach. Nicht mal TV schauen und lesen haben etwas genützt.»
Seit er wieder zu Hause in seiner Villa ist, schaut Ehefrau Anita zu ihm. «Ich bin sehr froh, dass ich sie an meiner Seite habe. Dank ihr geht es mir wenigstens psychisch gut. Nur die Schmerzen muss ich alleine ertragen.» Auch sein Sohn Jean-Claude Leutenegger schaut immer wieder mal vorbei. Was ihm als Reha derzeit bleibt: täglich mit den Krücken im Garten herumgehen und die Vögel beobachten. «Wenn ein Löwe krank wird, hat er keine Freude», philosophiert Hausi. Grosse Pläne hat er nicht, nur gesund werden will er. «In meinem Alter macht man keine Pläne mehr. Ich nehme alles, wie es kommt.» Für Hausi Leutenegger ist der Spitzensport jetzt Segen und Qual zugleich. «Im nächsten Leben würde ich nur noch Federball spielen und schwimmen», lächelt er gequält. «Was ich jetzt erleide, ist die Retourkutsche für den jahrelangen Spitzensport. Aber ich werde schnell wieder in Form sein. Weil ich das will!»