Sutter & Pfändler
Zwischen Sorgen und neuen Pointen
Während die Zeit ihres aktuellen Programms langsam abläuft, arbeiten die beiden Comedians bereits an ihrem nächsten. Bis Peter Pfändler verunfallte, nun den Führerschein los ist. Das hat den Zeitplan des Erfolgs-Duos arg durcheinandergewirbelt.
Das erste und einzige Mal in seiner langen Karriere musste das Duo Sutter & Pfändler Ende April einen Auftritt absagen. «Man sagt, nur der Tod entschuldigt den Artisten, wenn er nicht auftreten kann», macht Peter Pfändler (55), der Ende April einen mysteriösen Autounfall hatte, in Galgenhumor. Dem Comedian war in einem Sekundenbruchteil schwindlig geworden, und er fuhr in einen Baum. Pfändler wurde bis zum Ende der Abklärungen der Führerschein vorläufig abgenommen. «Wetterfrosch Thomas Bucheli darf nicht mehr fahren, weil er zu viel getrunken hat, und ich, weil ich zu wenig trank. Mein Hausarzt meinte, ich sei wohl dehydriert gewesen. Seither saufe ich Wasser wie eine Kuh», meint Pfändler schelmisch. Im Ernst: Weil es sich noch immer um ein laufendes Verfahren handle, dürfe er sich nicht weiter dazu äussern. Der Vater der kleinen Ella (neun Monate) fühlt sich aber kerngesund. Was ihm auch sein Hausarzt bestätigte.
Ob es letztendlich «ein kleines Kreislauf-Kolläpsli» war, wie es der Comedian sagt, oder doch etwas Ernstes: Das «Amt für Administrativ-Massnahmen» entscheidet, wann Pfändler wieder fahren darf. «Jä nu», sagt der, «dann fahre ich halt weiter Zug und viel Velo, das tut mir sehr gut.» Dafür hat er derzeit bei Shows von Sutter & Pfändler das Problem, dass der letzte Zug meist schon um 22.15 Uhr fährt, was Stress bedeuten kann. Auch braucht es mehr Zeit, um sich mit seinem Kollegen zu treffen, um an neuen Ideen zu arbeiten.
Die GlücksPost traf das Zürcher Komiker-Duo an einem ganz besonderen Ort: in der neuen Eigentumswohnung von Cony Sutter in dessen Heimatgemeinde Schmerikon SG am Ende des Oberen Zürichsees. «Ich bin ein echter ‹Schmerkmer›, hier geboren und zur Schule gegangen», erklärt Sutter (58) stolz. Dann zeigt er auf das Wohnhaus gegenüber. «Dort unter dem Dach war meine letzte Wohnung, und ich habe immer neidisch auf die riesige Terrasse gegenüber geschielt mit dem Wunsch, dieses Kleinod einmal zu besitzen.» Jetzt hat er sich seinen Traum erfüllt.
Im Wohnzimmer mit Blick auf den Zürichsee steht der «Prix Walo». Den haben sich Sutter & Pfändler dieses Jahr verdient. Nicht zuletzt auch dank ihrer genialen Auftritte beim Weihnachtszirkus «Salto Natale» von Grégory und Rolf Knie. Warum steht denn der von Rolf Knie gestaltete «Prix Walo» bei Sutter und nicht bei Pfändler? «Das ist es ja», motzt Pfändler. «Da siegen wir beide, und nur einer erhält die Trophäe.» Sutter: «Um nicht Krach zu bekommen, müssen wir halt nächstes Jahr nochmals gewinnen.»
Dafür braucht es aber auch das «affengeile, super-optimale» neue Programm (Premiere: Oktober 2017). Wie steht es denn jetzt damit? «Gute Frage!», grinst Sutter und kratzt sich am Kopf. Pfändler verschränkt die Arme hinter seinem Kopf und stiert sinnierend an die Decke. Die zwei Ex-Radio-Moderatoren, die sich damals bei «Radio Z» nicht riechen konnten und sich noch heute auf der Bühne Saures geben: «Uns ist es letztendlich egal, wer von uns beiden die Pointe erfunden hat. Hauptsache, das Publikum lacht.»