Michel Birri
Spannung – und etwas Bammel
Neue Gefilde: Erst tanzte der «Hitparade»-Moderator bei «Darf ich bitten?», nun taucht er für den «SRF Sommerkrimi» in die Polizeiarbeit ein. Und muss sich dabei einigen Herausforderungen stellen.
Endlich geht’s auf Verbrecherjagd! Fast vorfreudig wirkt die sechsjährige Polizeihündin Kyma, während sie auf das Kommando zum Angriff von Herrchen Michael Zubler (41) wartet. Der «Übeltäter» allerdings, den sie dingfest machen soll, wird von Sekunde zu Sekunde blasser um die Nase: Michel Birri. «Han scho chli Schiss», gibt er zu.
Der 32-jährige «Hitparade»-Moderator ist eigentlich in friedlicher Mission unterwegs: Er moderiert ab 9. Juli erstmals den «SRF Sommerkrimi». Jeweils dienstags wird eine Folge von «Der Kommissar und das Meer» gezeigt. Davor präsentiert Michel Birri ein Quiz, danach die Auflösung. Und er schaut in einem achtminütigen Beitrag hinter die Krimi-Kulissen. Wie funktionieren Spezialeinheiten? Was passiert in der Gerichtsmedizin? Oder eben: Wie arbeiten Polizeihunde? Im Diensthunde-Kompetenz-Zentrum der Stadtpolizei Zürich bekommt er Antworten – und einen Schutzanzug, damit er beim Training der Vierbeiner nicht nur dabei sein kann, sondern als «Täter» mittendrin. Seine Aufgabe: wegrennen. Achtung, fertig, los! Er spurtet über die Wiese – wegen des Anzugs nicht gerade grazil. Kein Problem für Kyma, die ihn wenig später mit einem beherzten Biss ins Bein zu Fall bringt. Michel schlägt sich wacker und meint danach: «Man spürt etwas, aber weh tut es nicht. Ich hatte wirklich grossen Respekt davor, zumal ich mal schlechte Erfahrungen gemacht habe.»
Nicht mit einem Polizeihund versteht sich – seine grösste Sünde war eine Verwarnung wegen zu schnellen Fahrens. Aber mit einem Hund einer Kollegin: Vor etwa zehn Jahren hat ihn dieser in die Hand gebissen. Seither ist Michel, selbst mit einem Berner Sennenhund aufgewachsen, vorsichtiger geworden. Trotzdem: Den Einsatz hätte er sich nie entgehen lassen, er ist Feuer und Flamme für die Reportagen. Als Kind wollte er Detektiv werden, heute ist er ein grosser Krimi-Fan und schaut auch bei brutalen Szenen nicht weg. «Ausser, wenn zu viel Blut im Spiel ist, wenn eine Operation gezeigt wird zum Beispiel», erzählt er. «Ich finde es schon einen Horror, wenn ich mir in den Finger schneide.»
Von daher sei es eine Herausforderung gewesen, als er für den «Sommerkrimi» eine Tatort-Reinigerin begleitete. «Wir haben mit Schweineblut ein Verbrechen nachgestellt. Ich hatte – gefühlt – noch zwei Tage später den Gestank in der Nase. Diesen Job könnte ich niemals machen.» Andere schon? «Spurensicherung stelle ich mir spannend vor und doch, Polizeihundeführer finde ich schon auch cool.» Das ist gut: Denn zu Anschauungszwecken soll ihn Kyma auch noch am Arm packen. Jetzt, wo Michel Birri weiss, was auf ihn zukommt, bleibt er aber cool: «Alles halb so wild!»