Sorge um seine Sicherheit

Der Schutz der Königsfamilie hat oberste Priorität. Doch ein unerwarteter Internetangriff setzte den Schweden plötzlich ­einer grossen Bedrohung aus.

Von Sarina Bosshard

Eigentlich hat Prinz Carl Philip (45) gerade allen Grund zur Freude. Erst vor wenigen Wochen ist er zum vierten Mal Vater geworden. Doch nun überschatten plötzliche Sicherheitsbedenken sein Familienglück. 

Für den Schweden hätte es richtig gefährlich werden ­können. Anonyme Internet­kriminelle haben die App SportAdmin gehackt, die auch Carl Philip zu dem Zeitpunkt auf seinem Handy hatte. Daten von rund 3500 Schweden wurden veröffentlicht. Jene von Carl Philip sind besonders für seine  eigene Sicherheit heikel. Nicht nur sein Pseudonym zum Schutz seiner wahren Identität und seine E-Mail-­Adresse waren online auffindbar, sondern auch Daten zu ­einem Auslandsaufenthalt sowie seine bevorzugten Joggingstrecken, die die App mit GPS aufgezeichnet hat. «Jede Abzweigung und jede Streckenwahl ist deutlich sichtbar», ­berichtet die Zeitung «Dagens Nyheter». Ihm im Park ­Kungliga Djurgården aufzu­lauern, wäre also ein Leichtes gewesen. 

Und was sagt der schwedische Palast dazu? «Die Sicherheitsabteilung des Hofes ist über die Vorkommnisse informiert und hat mit den zu­ständigen Behörden zusammengearbeitet. Da es sich um eine Sicherheitsangelegenheit handelt, lehnt der Hof die Bereit­stellung weiterer Informationen ab», erklärt der stellvertretende Kommunikationschef des Hofes, Johan Tegel. 

Mehr Geld für Schutz

Das Thema Sicherheit ist im schwedischen Königshaus in den letzten Monaten immer wieder präsent. Das musste auch Kronprinzessin Victoria (47) auf unschöne Weise erfahren. Im Dezember wurde ein Mann verhaftet, der mit einem Messer bewaffnet zur Thronfolgerin auf Schloss Haga ­wollte. Er behauptete, ihr seine Untersuchungsergebnisse mitteilen zu wollen, die für die ­nationale Sicherheit relevant seien. Auch Handschellen, Klebeband, eine Schutzmaske und eine Waffenattrappe soll er bei sich getragen haben. Vor wenigen Tagen wurde der 35-Jährige portugiesischer Abstammung zu sechs Monaten Gefängnis wegen Verstosses gegen das Waffengesetz verurteilt. Zuvor wurde schon im Schloss in Stockholm sowie in der privaten Residenz des Königspaars, Schloss Drottningholm, eingebrochen.

Schweden hat bereits letztes Jahr darauf reagiert. 2025 stehen dem Palast 1,2 Millionen Franken mehr für Sicherheitsausgaben zur Verfügung als noch im Jahr zuvor. Aufgrund der «sich verschlechternden Sicherheitslage» müsse der Schutz erhöht werden, erklärte die schwedische Regierung damals. Eine neue Laufstrecke muss sich Prinz Carl Philip, um fit zu bleiben, wohl dennoch überlegen.