Prinzessin Mette-Marit
Sohn stürzt sie in eine tiefe Krise
Norwegen ist im Schock. Der Sohn der Kronprinzessin hat eine Frau attackiert. Er gesteht nicht nur die Tat, sondern macht auch sein Drogenproblem öffentlich. Für seine Mutter ist das ein herber Schlag
Es sind schwere Tage für Kronprinzessin Mette-Marit (51) und Kronprinz Haakon (51). Am Montag hatte die Norwegerin Geburtstag, doch in Feierlaune ist im norwegischen Königshaus gerade niemand. Denn Mette-Marits Sohn, Marius Borg Høiby (27), den sie aus einer früheren Beziehung mit Morten Borg (54) hat, wurde vor wenigen Tagen verhaftet. Die Anschuldigungen gegen ihn sind schwer: Ihm wird Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen. In einer Wohnung in Oslo im Stadtteil Frogner soll er eine junge Frau, deren Identität bis anhin anonym ist, angegriffen und mehrere Dinge zerstört haben, wie norwegische Medien berichten. Sie soll eine Gehirnerschütterung erlitten haben. Die Polizei nimmt ihn daraufhin auf Gut Skaugum, der Residenz des Kronprinzenpaars, fest und bestätigt eine Beziehung zwischen ihm und dem Opfer. 30 Stunden verbringt er in Haft.
Nach mehreren Tagen Schweigen bekennt sich Borg Høiby in einem öffentlichen Statement zu der Tat. «Letztes Wochenende ist etwas passiert, was niemals hätte passieren dürfen. Ich habe in einer Wohnung Körperverletzung begangen und Gegenstände zerstört, während ich nach einem Streit mit Alkohol und Kokain berauscht war», gesteht er. Der Norweger habe mehrere psychische Erkrankungen, die dazu führen würden, dass er in seiner Kindheit und als Erwachsener immer wieder Probleme gehabt habe und immer noch habe. «Ich habe lange Zeit mit Drogenmissbrauch zu kämpfen gehabt und war deswegen bereits in Behandlung. Ich werde diese Behandlung nun wieder aufnehmen und sehr ernst nehmen», betont er. Borg Høiby ist aber auch klar, dass sein Drogenkonsum keine Entschuldigung für seinen Gewaltausbruch ist. «Ich will für das, was ich getan habe, zur Rechenschaft gezogen werden.» Bei der Polizei werde er sich wahrheitsgemäss erklären.
Gemäss dem Norweger handelt es sich bei dem Opfer um seine Freundin. Bei ihr entschuldigt er sich im Statement: «Sie hat nicht verdient, was in dieser Nacht passiert ist, und auch nicht den extremen Druck der norwegischen und ausländischen Presse danach.» Es ist davon auszugehen, dass er damit Rebecca Helberg Arntsen meint. Vergangenen Monat machte er seine Liebe zu ihr mit einem Bild offiziell, nannte sie zudem «mein Mädchen».
Die Anwältin des Opfers will hingegen nichts von einer Beziehung wissen. «Darüber liegen mir keine Informationen vor, und ich glaube auch nicht, dass dies der Fall ist.» In einem Interview erklärt sie, dass es in der Anklage um «Schläge und Würgen» gehe und es sich um einen einmaligen Vorfall handle. Besonders wichtig für sie: «Ihr wird geglaubt, und es ist gut für Frauen, wenn man ihnen in einem solchen Fall glaubt.»
Die junge Frau ist nicht die Einzige, die Vorwürfe gegen Marius Borg Høiby erhebt. Seine Ex-Freundin, Juliane Snekkestad (29), mit der er vier Jahre lang zusammen war, hat sich ebenfalls zu Wort gemeldet. «Ich bin früher psychisch und körperlich von der Person misshandelt worden, von der die Rede ist. Die psychische Gewalt war für mich das Schlimmste.» Auch Nora Haukland (27), mit der er knapp ein Jahr eine Beziehung führte, berichtet von Handgreiflichkeiten: «Er hat mir mit der Faust ins Gesicht geschlagen. Er hat mich getreten, er hat mich gewürgt, er hat meine Wohnung zerstört.»
Während sein Stiefvater, Prinz Haakon, von einer «ernsten Angelegenheit» sprach, schweigt Prinzessin Mette-Marit eisern – zumindest in der Öffentlichkeit. Sie hat nicht nur mit ihrem Sohn ein Gespräch geführt, sondern auch Kontakt zum Opfer aufgenommen. Der Palast bestätigt das zwar, gibt aber keine Details der Konversation bekannt. «Wir gehen nicht in Einzelheiten, da das eine Privatangelegenheit ist», erklärt eine Sprecherin. In Norwegen sorgt das für einen Aufschrei, denn Zeugenbeeinflussung ist strafbar. So schreibt etwa «Dagbladet»: «Mette-Marits wohlgemeinte Gedankenlosigkeit könnte den offiziellen Teil der königlichen Familie tiefer in den Skandal verwickeln.»
In was für eine Situation Marius Borg Høiby seine Familie gebracht hat, ist ihm bewusst. «Ich möchte mich auch bei meiner Familie entschuldigen. Ich weiss, dass meine Handlungen sie sehr getroffen haben», sagt er in seinem Statement. Er übernehme die volle Verantwortung für sein Handeln.
Wie belastend das Geschehene vor allem für Mette-Marit ist, zeigt ihr Schweigen.