Sepp Trütsch
Sepp Trütsch – Es ging um Leben und Tod
Nach einer schweren Darm-Operation stand der Volksmusik-Papst 1000 Ängste aus.
Seine Stimme tönt schwach. Die gute Laune, die Lockerheit, die er stets verbreitet, wenn man ihn trifft, das alles ist weg. Sepp Trütsch (61) liegt nach einer schweren Operation im Spitalbett. Er atmet schwer. Dann holt er tief Luft. «Es war der Horror. Professor Thomas Frick hatte mir im Spital Lindberg in Winterthur einen Tumor aus dem Darm operiert», erzählt der Schwyzer Hotelier der GlücksPost am Telefon. «Danach musste ich vier Tage lang auf das Resultat warten. Dabei bekommen die Gedanken Flügel. Du hintersinnst dich fast vor Angst. Ist der Tumor nun gutartig oder nicht. Wenn nicht, ist es Krebs? Und ist der noch operabel? Es wurden die längsten und bisher schlimmsten vier Tage meines Lebens.»
Begonnen hatte alles ziemlich harmlos. Anfang Mai spürte Trütsch bei seinen Wanderferien auf Mallorca ein merkwürdiges Unwohlsein und Magenschmerzen. «Als das nicht wegging, machte ich mir erste Gedanken. Doch dann hatte ich immer weniger Appetit, konnte fast nichts mehr essen.» Innert zweier Monate nahm Trütsch 15 Kilo ab. «Da reichte es mir. Ich ging zu meinem Vertrauensarzt Dr. Fritz Horber. Der hat mir schon vor sieben Jahren einen Magen-Bypass eingesetzt, damit ich mein Übergewicht reduzieren konnte. Seine Diagnose haute mich fast vom Stuhl: Darmtumor!» Trütsch musste sofort operiert werden.
«Zum Glück ist der Tumor gutartig », atmet Trütsch auf, der hofft, das Spital bald verlassen zu können. Doch erst mal musste er einen ganzen Nachmittag lang umfassende Herz-Untersuchungen über sich ergehen lassen («Vielleicht wird mir ein Stent gesetzt.»). Anschliessend geht es für mehrere Wochen zur Rehabilitation. Sepp Trütsch versucht jetzt einfach, aus der Situation das Beste zu machen. «Meine Frau Ida versucht mich ebenso aufzurichten wie Sohn Josef und Tochter Angela. Jetzt kann ich auch die Fussballspiele am TV sehen, wofür ich sonst kaum Zeit gehabt hätte.»
Aber noch sind über zehn Liter Wasser in seinem Körper. Und der Appetit ist noch nicht zurückgekehrt. Sepp Trütsch sagt: «Ich hätte nie gedacht, dass ich statt abzunehmen einmal dringend Kilos zulegen müsste.»