Linda Fäh
«Schön, die Liebe zu spüren»
Zwei Frauen sind ihre grossen Vorbilder: Mama Brigitte und Grossmutter Martha. Die Sängerin geniesst jede Minute, die sie mit den beiden verbringt.
Die Kugel etwas höher, Linda! Brigitte, dort hat es noch ein Loch!» Martha Fäh gibt vom Hocker aus fröhlich Anweisungen, während Enkelin und Schwiegertochter den Christbaum schmücken. «Ich bin nicht mehr so gut zu Fuss», erklärt die 95-Jährige. «Aber es geht schon, Hauptsache im Kopf funktioniert noch alles. Dafür bin ich wirklich dankbar.»
Dankbar zu sein, auch schon für Kleinigkeiten – das sei eines der vielen Dinge, die ihr ihre Grossmutter mit auf den Weg gegeben hat, erzählt Linda später. «Mamä, so nenn ich sie, freut sich über jeden Besuch im Altersheim wahnsinnig, oder wenn wir sie in unser Leben einbinden.» So wie heute, wo sich die Sängerin und ihre Mutter Brigitte (65) zum Baumschmücken in Lindas Elternhaus in Benken SG verabredet haben.
Mamä und Mami: Diese beiden Frauen bedeuten der Sängerin alles, sind grosse Vorbilder für sie. Sie seien unglaublich warmherzig und hilfsbereit. «Mamä würde für ihre Kinder und Enkel ihr letztes Hemd geben, und auch meine Mutter ist immer für alle da. Dass man in der Familie zusammenhält, einander unterstützt: Das ist auch etwas, was sie mir mitgegeben haben. Nicht in jeder Familie ist das selbstverständlich, und ich bin froh, dass es bei uns so ist.»
Der Zusammenhalt in der Familie ist selbst für Aussenstehende spürbar. Während die Frauen im Wohnzimmer beim Fotoshooting sind, ist Lindas Vater erst draussen, um das Auto seiner Tochter zu saugen, und dann in der Küche, wo er den Tisch fürs Mittagessen deckt. Es gibt Brätkügeli, weil das Lindas Lieblingsessen ist. «Es ist einfach schön, diese Liebe zu spüren. Meine Eltern unterstützen mich auch beruflich sehr, betreuen nach meinen Konzerten in der Schweiz zum Beispiel den Stand mit den Fan-Artikeln und kümmern sich um die Leute, bis ich bereit bin. Das ist toll, zumal ich sie so auch regelmässig sehe.»
Dieses Jahr allerdings musste sie oft auf die Familie verzichten, da sie im Frühling mit Florian Silbereisen auf grosser Deutschland-Tour war. Beruflich ihr absolutes Highlight: «Da wurde ein Traum wahr. Und es ist nicht so, dass ich jetzt denke: ‹So, jetzt habe ich das mal erlebt.› Da darf von mir aus gerne noch mehr kommen», sagt sie und lacht. Ist schon etwas geplant für nächstes Jahr? «Es ist noch nichts spruchreif, aber ich werde auf jeden Fall weiter Vollgas geben.»
Zumindest im Herzen immer dabei ist ihre Familie, allen voran Mamä. «Ich verehre Linda wirklich sehr, habe riesige Freude an ihr – wie übrigens an allen Enkeln», erzählt sie. «Und ich bin natürlich immer orientiert, was sie gerade macht.» Martha liest jeden Zeitungsartikel, schaut sich jede TV-Show an, bei der Linda dabei ist. Klar, dass deshalb auch am 24. Dezember der Fernseher eingeschaltet wird, wenn Linda wieder «Klingende Weihnachten» (siehe Box) moderiert. Wird mit der Familie gemeinsam gefeiert? Linda: «Immer, dieses Jahr aber erst am 26. Dezember, weil mein Bruder Polizist ist und erst dann frei hat.» Weihnachten laufe bei ihnen jedes Jahr gleich ab: Apéro und Znacht, dann munteres Musizieren, gefolgt von der Bescherung und schliesslich Spiele spielen bis tief in die Nacht. «Ich finde das eine wunderbare Tradition und freue mich jetzt schon riesig darauf!»