Birgit Steinegger
Schauspielerin und Komikerin Birgit Steinegger: Mein Leben, meine Gefühle
Das Schicksal beschert uns Tage der Freude und der Trauer – und immer wieder grosse Emotionen. Die GlücksPost hat bei Schweizer Stars nachgefragt, was sie in ihrem Leben besonders geprägt hat.
Mein erster Kuss
In der achten Klasse wurde ich zum «Tertiaball» eingeladen. Ich weiss es noch, als ob es gestern gewesen wäre, wie es sich anfühlte, als er meine Hand auf dem Heimweg in seine nahm. Den Kuss allerdings fand ich nicht so beeindruckend.
Mein glücklichster Tag
Es gab sehr viele glückliche Tage in meinem Leben. Dafür bin ich unendlich dankbar. Etwa als ich als Kind an Polio erkrankte und nach langer Zeit wieder ohne Krücken gehen konnte. Und natürlich als meine Tochter gesund zur Welt kam. Und neulich brachten mich die Schönheiten des Genfersees zum Staunen – vom Mont Pèlerin aus.
Mein grösster Stolz
Stolz nicht, aber Genugtuung – dass ich während 16 Jahren mit «Total Birgit» eine eigene Sendung machen durfte und in über 100 verschiedene Rollen schlüpfen konnte. Das war ein Fest für mich. Und dass ich mit all meinen Parodien niemanden verletzt habe – das hoffe ich zumindest!
Meine schlimmste Angst
Meine schlimmste Angst ist, den Verstand zu verlieren oder an Alzheimer zu erkranken. Das finde ich besonders schlimm und demütigend. Wenn man nicht mehr selbstverantwortlich zu den eigenen Bedürfnissen und Gefühlen stehen kann. Es wird einem verunmöglicht, Entscheidungen zu treffen. Man verliert «sich selbst».
Meine schönste Kindheitserinnerung
Dazu gehören die jährlichen Ferien bei meinen Verwandten in Dänemark und Schweden. Unvergessen sind der traditionelle Besuch in Kopenhagens Vergnügungspark «Tivoli», aber auch all die Orchesterkonzerte, an denen ich mitspielen durfte. Und unvergesslich bleibt die Sendung von Heidi Abel im Schloss Jegenstorf, in der ich als zehnjähriges Mädchen in Schwedentracht mit meiner Geige auftrat.
Mein wichtigster Mensch
Ohne Zweifel meine Familie. Und mein Lebenspartner Ernest. Ich bin glücklich, dass er mich nach sehr langer Zeit – wir lernten uns in den 70er-Jahren während des Studiums in Paris kennen – wieder aufgesucht hat.
Mein traurigster Moment
Ich habe meine Eltern bis zu ihrem letzten Atemzug begleiten dürfen. Den Schmerz, sie endgültig zu verlieren, kann ich nicht in Worte fassen. Da es mich auch nicht mehr sehr lange geben wird, habe ich das Gefühl, zu ahnen, wie es sein wird, und hoffe auf ein Wiedersehen.
Mein stärkstes Herzklopfen
Herzklopfen bringt mein Beruf als Schauspielerin mit sich. Leider leide ich unter Lampenfieber. Die Angst, den Text zu vergessen, wird immer grösser, obschon ich ein Leben lang habe auswendig lernen müssen. Vor einer Premiere gehe ich wie ein Tiger im Käfig hin und her und wiederhole unzählige Male meine Passagen.