Rolf Sommer: «Ich will keine Kopie von Emil sein»

Im Musical «Die Schweizermacher» spielt sich der Schauspieler und Sänger in die Herzen des Publikums – genau wie Emil Steinberger im Filmklassiker vor über 30 Jahren.
 
Herzlich empfängt uns Rolf Sommer (34) in seinem neuen Zuhause. Seit Mai wohnt er in einer traumhaften Dachwohnung in Schlieren bei Zürich. «Eigentlich hat sie uns gefunden», erzählt der Sänger und Schauspieler, während er ungezwungen durch die hellen Räumlichkeiten führt. «Der Besitzer hat auf unsere Wohnungs-Suchanzeige geantwortet und nicht umgekehrt.» Vorher lebte Sommer mit zwei Mitbewohnern in einem Haus in Zürich, das renoviert werden sollte, was die Suche nach etwas Neuem auslöste. «Ich wäre gerne in der Stadt geblieben, aber bei dieser in sorgfältiger Eigenarbeit ausgebauten Dachwohnung war es Liebe auf den ersten Blick.» Die beiden WG-Partner waren ebenfalls sofort Feuer und Flamme. «Das Tolle ist, dass ich in sechs Minuten an meinem Arbeitsplatz bin!», schwärmt der Künstler.
 
Sein Arbeitsplatz, das ist die Maag-Halle in Zürich, wo der gebürtige Urner bis Anfang Januar im Musical «Die Schweizermacher» spielt, singt und tanzt. Ein absoluter Meilenstein in seiner Musical-Karriere. Denn nach etlichen Produktionen in der freien Szene, unter anderem am Zürcher Hechtplatz-Theater und im Musical-Hit «Ewigi Liebi», ist die Chance für Rolf Sommer gross, Publikumsliebling zu werden. Und zwar mit der Rolle des verliebten Einbürgerungsbeamten, die Kabarettist Emil Steinberger 1978 im gleichnamigen Film von Regisseur Rolf Lyssy verkörpert hatte. Aber Sommer ist nicht Steinberger –und will ihn auch nicht kopieren: «Natürlich habe ich mir den Film angesehen, spiele die Figur aber bewusst auf meine Weise – zumal es ja auch ein Musical ist.» In der Küche nippt Rolf Sommer an einer Tasse Ingwer-Tee, der «gut für die Stimme ist», und begutachtet die Lebensmittel, die er am späten Vormittag ganz in der Nähe gekauft hat. «Ich achte auf frische Produkte», erklärt er, «und bereite mir regelmässig am Nachmittag ein warmes Essen zu.» Nebst dem Kochen hat er auch ein Flair für Innendekoration und surft gerne im Internet, um sich inspirieren zu lassen. Zum Beispiel? «Ein prächtiger Kronleuchter fürs Treppenhaus, das wäre super!», meint er und lacht. Und als wir hinausgehen, ist der Computer bereits aufgestartet.