Beat Breu
«Momoll» – die Märchen-Taufe ist bestanden
Gute Zeiten für den einstigen Bergfloh und Ex-Kabarettisten: Er ist zurück auf der Bühne, freut sich mit Gattin Heidi auf Weihnachten und über seine Enkel.
Er wird den «Gopfried» einfach nicht los. Es war bei der «Tour de Suisse» 1981. Team-Kollege Godi Schmutz hatte Beat Breu (60) auf der Etappe von Genf nach Brig mit einem fiesen Trick das Goldtrikot abgeluchst. Als die Reporter Breu darauf ansprachen, sagte er den Satz, der noch heute in Erinnerung geblieben ist: «Dä Gopfried isch für mi gschtorbe.» Diesen Satz sagt Breu auch auf der Bühne des Zürcher «Theater am Hechtplatz». Die Zuschauer grölen und johlen.
Dabei hätte sich der einstige Bergfloh, der mit «Alpe d’Huez» die legendärste Etappe der Tour de France gewann, 1996 vom Radsport zurücktrat und sieben Jahre als Kabarettist durch die Lande tingelte, nicht vorstellen können, nochmals auf einer Bühne zu stehen. Warum er es trotzdem tut? Beat Breu: «Erich Vock hat mich im Frühling schriftlich angefragt, ob ich beim ‹Nightmärchen›, der Erwachsenen-Version von ‹Räuber Hotzenplotz›, mitmachen wolle. Ich hatte keine Ahnung, worum es da geht, liess mich aber darauf ein, weil auch andere bekannte Namen mitmachen. Ich hätte wenig Text, meinte Vock, und dieser werde für mich geschrieben.»
So sagte er zu, und im November warteten die ersten Proben auf Breu. «Es ist schon speziell, wenn man sich die Bühne nicht mehr gewöhnt ist», zieht er Bilanz. «Ich kann auch gut ohne sie leben.» Die Texte habe er im Auto immer wieder laut aufgesagt. «Bei meinen eigenen Auftritten früher wusste ich immer, was zu tun ist. Hier habe ich nichts, keinen Spickzettel und auch keine Souffleuse.» Mit dabei sind auch der Zürcher Zoodirektor, Dr. Alex Rübel, TV-Frau Susanne Kunz und «Bestatter»-Assistent Reto Stalder, der, so Breu, «immer Leichen sucht, auch die von ‹Gopfried›».
Ebenfalls ihren Spass hat Breus Ehefrau Heidi (64) – als Zuschauerin. Noch bis 19. Dezember ist ihr Beat im «Nightmärchen» (Infos: www.theaterhechtplatz.ch) im Einsatz. Danach freuen sich die beiden auf ein friedliches Weihnachtsfest – und darauf, ihre Enkel wiederzusehen. Beats Sohn Marc ist Papa der zweieinhalb Jahre alten Joline, seine Tochter Denise Mama des ebenso alten Mauros und der einjährigen Marina. Breu mag die Grossvater-Rolle, zeigt stolz Bilder der Kleinen. Gemeinsam mit Heidi, die ebenfalls Enkel hat, hütet er die Kinder gelegentlich. «Sie machen uns grosse Freude.»