Matt Damon
«Mit meinen Liebsten um mich herum ist es nie ruhig!»
In seiner neuen Rolle kämpft er als Astronaut ganz allein auf dem Mars ums Überleben. Als Vater von vier Mädchen würde es sich der Schauspieler manchmal wünschen, ein bisschen für sich sein zu können.
Allein auf dem Roten Planeten: Das erlebt Matt Damon (44) im Science-Fiction-Abenteuer «Der Marsianer». Denn auf einer Mars-Mission wird er irrtümlich für tot gehalten – und seine Crew fliegt ohne ihn zur Erde zurück. Wie lange kann er dort überleben?
GlücksPost: Ihr neuer Streifen erinnert mich an zwei Ihrer frühen Filme – «Good Will Hunting» und «Der Soldat James Ryan». Sie auch?
Matt Damon: Hmm, ich glaube, ich weiss, was Sie meinen. Im ersten war ich ein hochintelligenter junger Mann, und im zweiten suchte die US-Armee nach mir. In meinem neuen Film bin ich ein Astronaut und Wissenschaftler, nach dem die ganze Welt sucht.
Genau. Was stellt der Film für Sie dar?
Ich sehe ihn als eine Art Liebesbrief an die Wissenschaften und an diejenigen unter uns, die mutig genug sind, neue Welten zu erforschen.
Sie spielen einen Mann, der von seinen Kollegen versehentlich auf dem Mars zurückgelassen wird. Haben Sie jemals echte Einsamkeit erlebt?
Nicht so wie Mark im Film. Aber früher, als angehender Schauspieler ohne Aussichten auf eine Rolle, habe ich mich oft sehr einsam gefühlt. An diese Zeiten habe ich gedacht, als ich Mark Watney spielte.
Was haben Sie gelernt, als Sie den Film drehten?
(Er lacht) Ich habe gelernt, wie man Kartoffeln anbaut. Mark ist Botaniker, und um zu überleben findet er einen Weg, wie auf dem Mars Kartoffeln wachsen können.
Das alles klingt ziemlich fantastisch. Aber bei Science-fiction ist das wohl üblich.
Es ist nur insofern ein Science-fiction-Film, als dass es bisher keine bemannten Marsflüge gegeben hat. Alles andere in dem Film ist wissenschaftlich hieb- und stichfest, wie uns die NASA bestätigt hat. Wir hatten ständig Experten am Set, die alles überwachten.
Die Raumfahrttechnik ist für gewöhnliche Sterbliche ein Buch mit sieben Siegeln. Haben Sie eigentlich alles verstanden?
Ich habe meine Rolle verstanden sowie die Monologe, die ich sprechen musste. Mark ist zwar mutterseelenallein, aber er spricht oft zu einer Videokamera. Er will seine Erfahrungen an die Nachwelt weitergeben, und es bewahrt ihn davor, den Verstand zu verlieren.
Dies war Ihr erster Film mit Regisseur Ridley Scott. Wie war die Zusammenarbeit?
Ich wollte schon lange mit ihm drehen und war hocherfreut, als ich die Chance bekam. Er gehört zu den Besten seines Faches. Ridley gibt seinen Schauspielern viel Freiraum, was ich zu schätzen weiss. Aber er sagt auch offen, wenn ihm etwas nicht gefällt.
Ist dies ein Film, den auch Ihre Kinder sehen können?
Alexia, meine 17-jährige Stieftochter, war mit uns bei der Premiere. Die anderen drei sind alle noch unter zehn Jahre alt und daher vielleicht noch ein bisschen zu jung. Aber es wird nicht mehr lange dauern, bis ich ihnen den Film zeige.
Mit vier Töchtern und Ehefrau Lucy im Haus geht es bei Ihnen wahrscheinlich oft drunter und drüber, nicht wahr?
Das kann man wohl sagen! Beim Dreh habe ich manchmal gedacht, dass eine Auszeit auf dem Mars eigentlich gar nicht so übel wäre. Denn ich bin so gut wie nie allein. Auch wenn ich irgendwo einen Film drehe, ist meist die ganze Familie mit dabei.
Und nun stehen Sie bereits wieder vor der Kamera, diesmal für einen neuen Film in der «Jason Bourne»-Reihe. Die Fans werden begeistert sein.
Hoffentlich! Seit der letzten «Bourne»-Produktion, in der ich mitgespielt habe, sind immerhin acht Jahre vergangen. Da wurde es Zeit für einen neuen! Ich bin heilfroh, dass Paul Greengrass wieder die Regie macht, denn er kennt sich aus in diesem Metier. Über die Handlung darf ich leider nichts verraten, aber ich kann eines versichern: Es wird spektakulär!