«Meine Heimat macht mich demütig»

Besuche bei seiner Familie im Baselbiet erden den Sänger. Sein grösster Fan ist seine Grossmutter, die ihn an viele Konzerte begleitet – auch wenn er sie manchmal blamiert.

Entspannt schlendert Sebastian «Baschi» Bürgin (31) über den Dorfplatz von Gelterkinden BL. «Hier wohnt meine Grossmutter», erklärt er und zeigt auf ein Haus am Rande des Platzes. Im selben Gebäude führten seine Eltern Monika (59) und Thomas (†48) einst ein Coiffeurgeschäft. «Als Kind war ich sehr oft hier», sinniert Baschi, der aktuell in Basel lebt.

Nostalgische Gefühle finden sich auch auf seiner neuen CD «1986», die am 7. September erscheint. «De Coiffeur ufem Dorfplatz, I hanen vermisst», singt
er etwa im Song «Alti Linde». «Angelehnt an mein Geburtsjahr, erzählt das Album von Liebe, Sehnsucht und vom Heimkommen. Man könnte es durchaus
als eine Art Lebensrückblick verstehen», erklärt der Sänger.

Heimkommen, das bedeutet für ihn Gelterkinden. Denn hier, im idyllischen Dorf im Ergolztal, ist der einstige «MusicStar»-Kandidat aufgewachsen, genoss eine entspannte, liebevolle Kindheit. «Meine Heimat macht mich demütig und holt mich immer wieder auf den Boden zurück», sagt der Mundart-Star, dessen Mutter Monika vor einigen Monaten wieder ein Coiffeurgeschäft ganz in der Nähe des Hauses seiner Grossmutter eröffnete. «Ich hatte das Glück, dass ich in einer lockeren Umgebung gross geworden bin. Es gab keine Zwänge, kein Müssen.» Nach einer kurzen Pause fügt er grinsend an: «Vielleicht wäre es aber gut gewesen, hätte es das ein wenig mehr gegeben.»

Das bestätigt auch seine Mama, die gerade eine kurze Pause vor ihrem nächsten Kunden einlegt, als der Sänger in ihrem Laden vorbeischaut: «Sebastian war ein Chaot! Einer, der überall, wo er hinging, Spuren hinterliess. Im Haus konnte man genau sagen, wo er durchgelaufen ist», erinnert sie sich. Ihren Sprössling, der seit einem Jahr mit Alana Netzer (31), der Tochter von Fussball-Legende Günter Netzer (73) zusammen ist, sehe sie zwar nicht mehr so oft wie früher, dennoch bedeute ihm die Familie nach wie vor sehr viel: «Er kommt an jeden wichtigen Anlass.»

Und nicht nur seine Mama, auch Grossmutter Maria (86), die der Sänger ganz spontan ebenfalls  besuchen will, ist von ihrem Enkel begeistert: «Ich gehe gerne an seine Konzerte. Auch wenn er mich manchmal vor dem Publikum blamiert und sagt: ‹Oma, wink doch mal›, und ich dann aufstehen muss.» Sie lacht herzhaft.

Gut möglich, dass sie sich bereits im Dezember wieder von ihrem Sitz erheben muss: Dann geht Baschi mit seinem neuen Album «1986» auf Tournee – und singt dabei mit Sicherheit auch vom «Coiffeur ufem Dorfplatz» in seinem geliebten Gelterkinden.