Lukas Studer
«Meine Familie – ein grosses Abenteuer»
Drei Kinder in zwei Jahren: Das stellte die Welt des Sportmoderators auf den Kopf – zumal er seinen Job als Papi ernst nimmt. Umso mehr freut es ihn, dass er gerade viel Zeit für sie hat.
Schiff ahoi! Es ist eine muntere Mannschaft, mit der Sport-Moderator Lukas Studer (38) und Lebensgefährtin Karen Ballmer (41) das gemietete Motorboot am Pfäffikersee entern: ihre sechsjährige Tochter Lisa und die vierjährigen Zwillinge Lennox und Annabelle. «Spilemer Uno?», fragt Letztere, kaum ist sie an Bord. «Später», vertröstet das Mami. Ist Karen, die Produzentin beim SRF ist, zu Hause der Steuermann? «Es ist ausgeglichen», sagt Lukas Studer. «Weil ich erst nachmittags zur Arbeit gehe, bin ich bis dahin für die Kinder da, sie abends.»
Heute haben beide frei: Es ist Freitag – Familientag. «Der ist für uns wie für andere der Sonntag», so Studer. «Ich arbeite ja am Wochenende.» Und manchmal auch fast rund um die Uhr! Wie 2014 wegen den Olympischen Spielen und der Fussball-WM. Dieses Jahr stand für den Moderator von «sportlounge» (montags, 22.25 Uhr, SRF 2) und «sportaktuell» (dienstags bis samstags) «nur» die Ski-WM an. «Die ungeraden Jahre sind für uns als Familie leichter als die geraden, in denen die meisten Grossanlässe stattfinden», sagt Karen. Umso mehr geniessen sie die Zeit jetzt – den ganz normalen Alltag. Oder gar den ganz normalen Wahnsinn?
Drei Kinder in zwei Jahren: Das ist viel. Als die Zwillinge 2011 zur Welt kamen, war es für Karen und Lukas eine riesige Freude – und ein kleines Erdbeben. «Es war, als ob ein TGV durch die Wohnung rast», sagt der TV-Mann und lacht. «Was wir seither erleben, ist ein riesiges Abenteuer. Wir sind mal gestartet und schauen, wie es weitergeht. ‹Das chunt scho guet› – da ist unser Urvertrauen gross. Und dieses Abenteuer bedeutet ja nicht nur Stress, sondern auch viele gemeinsame tolle Momente.» Jeden Tag und ganz besonders auch in den Ferien. Ein grosser Traum von ihm ist, mit der Familie für mehrere Monate nach Asien zu reisen.
Heute tut es aber auch die Badi, wo der Kapitän einen Stopp einlegt, den die Kinder mit Ballspielen und Toben verbringen. «Sie sind alle sehr lebhaft», erzählt Karen, «aber drei völlig unterschiedliche Charaktere.» Die soziale Lisa wolle am liebsten jeden Tag mit dem ganzen Kindergarten abmachen. Der ruhigere Lennox könne sich ewig lange auf ein Spiel konzentrieren. Die quirlige Annabelle sei dagegen wie ein Schmetterling, der von einer Sache zur nächsten flattere und den ganzen Tag plaudere.
Alle drei sind aufgeschlossen, aber dabei sehr anständig, was dem Paar in der Erziehung wichtig ist. Was sonst noch? «Dass sie die Natur erleben, neugierig und kreativ sind, nicht 1000 Spielsachen brauchen, um sich zu beschäftigen», sagt Lukas, der seinen Papa-Job laut Karen sehr ernst nimmt. Als Sport-Fan legt er auch Wert auf Bewegung, zwingt die Kids aber zu nichts. «Sie sollen ausprobieren dürfen, was ihnen gefällt. Lisa macht Ballett und spielt Tennis.»
Letzteres betrieben auch Lukas und Karen früher zusammen. Heute fehlt die gemeinsame Zeit zu zweit. «Die muss man sich wirklich suchen, gerade am Anfang kam sie definitiv zu kurz», erzählt Lukas. «Jetzt, wo die Kinder etwas älter sind, könnten wir sie auch mal ein Wochenende den Gross- eltern geben. Wir haben uns vorgenommen, das ein bisschen öfter zu machen.» Es sei gefährlich, wenn nur noch der Nachwuchs im Zentrum stehe. Karen: «Du lebst plötzlich aneinander vorbei, übergibst nur noch die Kinder. Wenn man da nicht aktiv etwas dagegen tut, können Beziehungen daran scheitern.»
Ihnen beiden fehlt nach zehn Jahren doch eigentlich noch der Trauschein. Doch dies wird – nach dem Kindersegen – erst langsam wieder zum Thema, steht nicht ganz oben auf der Prioritätenliste. Karen wünscht sich, dass sich Lisa, Lennox und Annabelle später an die Hochzeit erinnern können. Und Lukas meint, während das Schiff anlegt und die Kinder schon zum Spielplatz rennen: «Aber es wird ohne viel Tamtam und Kutsche sein, wir sind beide nicht sehr romantisch veranlagt. Eher ein riesiges Fest mit Freunden. Vielleicht in zwei, drei Jahren.» Das Abenteuer der fünf geht also weiter!