Liebes-Pirsch in Kanada

Ihr Leben auf dem abgelegenen Hof in Kanada ist abenteuerlich: Bärenbesuche, Selbstversorgung und eine haarlose ­Ziege gehören zum Alltag. Und bald auch ein neuer Partner?

Von Remo Bernet

Sie hofft auf die ganz ­grossen Gefühle! In der neuen «Bauer, ledig, sucht …»-Staffel (sonntags, 20.15 Uhr, auf 3+) will Conny Rohr (55) den Mann fürs ­Leben finden. Doch ihre Herzensanwärter Heico (56) und Lucas (58) müssen fürs Kennenlernen eine lange Reise antreten. Die Aargauerin wohnt seit mittlerweile 13 Jahren in Kanada. «Ich hatte Bedenken, dass sich niemand meldet», sagt sie. Denn ein Leben an ihrer Seite ist kein einfaches: Tochter ­Leslie (27) und sie wohnen derart abgelegen, tatsächlich lebt der nächste Nachbar vier Kilo­meter weit weg. «Wir sind Selbstversorger, haben keinen Anschluss an Wasser und Strom. Darauf muss sich ein Partner einlassen wollen.»

Seit sieben Jahren betreibt sie den Hof und führt ein Bed and Breakfast. Neben Hunden, Katzen, Schweinen und Ziegen sind vor allem die zwölf Pferde sehr zeitintensiv. Mit diesen bieten sie für Touristen auch Touren durch die wunder­schöne Landschaft bei ihnen im Westen Kanadas an. Schon in der Sendung warnt sie bei ­einem Ausritt vor Begegnungen mit Pumas. Doch nicht nur diese machen ihr Leben zum Abenteuer: «Im Frühling hast du hier eigentlich jeden Tag Bären auf dem Hof.»

Conny Rohr hat sich mit ­diesen wilden Besuchern längst abgefunden. So erzählt sie, dass Lärm ausreicht, um die meisten Bären in die Flucht zu schlagen. «Und es gehört einfach dazu, dass man zwischendurch eine Ente oder Ziege verliert.»

In Kanada fühlt sich Conny Rohr mittlerweile heimisch. «Von der Lebensweise her ist es sehr viel entspannter hier, und die Leute geniessen alle viel mehr», erzählt sie. Ein Umzug zurück in die Schweiz sei kein Thema. «Ich liebe es hier.» Nur ihre Familie in der alten Heimat würde sie vermissen.

Immerhin: Ihr Verwandtschaft bekommt Conny Rohr aktuell im TV ­zu sehen. Ein ­Detail, das den ­Zuschauerinnen und Zuschauern bei den ­Aufnahmen der aufgestellten Single-Bäuerin auf jeden Fall bleibt: Sie teilt sich ihr Zuhause nicht nur mit ihrer Tochter, sondern auch mit ­einer haar­losen Ziege. Schon als diese zur Welt gekommen ist, habe ihr Mami sie direkt verstossen. «Sie aufzuziehen, war wirklich ein Vollzeitjob: Anfangs ­musste sie alle vier Stunden ‹gschöppeled› werden.» 

Noch heute braucht sie viel Pflege und trägt ständig ein Mänteli, um nicht zu frieren, und lebt darum auch mit den Hunden im warmen Haus. «Manchmal habe ich das Gefühl, sie glaubt, sie sei einer von ihnen», sagt die Aargauerin und lacht kurz. Ob sie in der TV-Sendung einen Mann findet, der bereit ist, den Kontinent zu wechseln und sein ­Zuhause mit einer Nacktziege zu teilen? Die kommenden Wochen werden es zeigen.