«Liebe im Alter ist besonders»

Beim Senioren-Bachelor sucht das Zweifach-Grosi nochmals die grosse Liebe. Die Zugerin mit deutschen Wurzeln zeigt dabei ihre positive Seite – auch wenn sie in der Vergangenheit einen schweren Verlust verarbeiten musste, der bis heute Spuren hinterlässt.

Von Remo Bernet

Mit 63 Jahren will sie ihr Herz noch einmal verschenken! Die Zugerin Simone sucht bei der ersten deutschsprachigen Staffel des «Golden Bachelor» (ab dem 26. Januar sonntags um 19.05 Uhr auf RTL) die Liebe. Das Konzept ist simpel: 18 allein­stehende Frauen über 60 Jahre hoffen auf die Rosen von Rentner Frank Stärk (73). «Als ich von der Sendung gehört habe, war ich sofort begeistert», erzählt sie. 

Schon seit drei Jahren ist sie single. Von Kuppelseiten im ­Internet ist Simone, die in der Sendung mit ihrem Spitznamen Mona angesprochen wird, alles andere als begeistert. «Ich war auf Dating-Apps – aber bin dafür nicht geeignet», sagt das Mami von vier Söhnen. Gerade, dass oft viel beschönigt oder gelogen werde, stört die gebürtige Deutsche. «Ich kam mir auch teilweise vor wie die Kuh auf dem Markt.» Viel lieber sei es ihr, von jemandem im realen Leben angesprochen zu werden. «Ich mag es, wenn man mir auf der Strasse zublinzelt oder mich anspricht, aber das passiert leider viel zu wenig in der Schweiz.» Sie selbst würde aber nicht die Initiative ergreifen. «Da bin ich ganz konservativ.»

Hoffnung nicht aufgegeben

Ab und an hat die «Golden Bachelor»-Kandidatin Dates. «Aber im Alter lasse ich mich nicht mehr so schnell auf einen Menschen ein.» Zu sehr sei sie in ihrem Leben gefestigt. «Die Liebe im Alter ist etwas Besonderes», sagt Simone. Und sie habe die Hoffnung nicht auf­gegeben, diese zu finden.

Dass sie ausgerechnet beim «Senioren-Bachelor» die grosse Liebe sucht, sei nicht überall gut angekommen. «Mein jüngster Sohn stand kurz unter Schock», erzählt die Yoga-Lehrerin. Doch mittlerweile stehe auch er ­hinter ihrer Entscheidung. «Ich habe meine ganze Familie im Rücken. Das ist mir sehr wichtig.»

Die Familie steht für sie an erster Stelle – umso mehr, seit sie im November 2017 ihren ältesten Sohn an Krebs verloren hat. «Der Todestag wird von Jahr zu Jahr besser – aber den Schmerz des Verlustes werde ich mein Leben lang mit mir mittragen», erklärt Simone und fügt an: «Ich hätte sofort mein Leben für seines gegeben.» Deshalb geniesse sie auch die Zeit mit ihren mittlerweile erwachsenen Kindern und den beiden Enkeltöchtern sehr.

Grosse Freude bereitet ihr auch die Arbeit vor der Kamera. «Bevor ich für die Liebe vor über 20 Jahren in die Schweiz gezogen bin, war ich Moderatorin im Regionalfernsehen», erzählt sie. Die Leidenschaft für die TV-Welt sei sofort wieder entfacht. «Und mit so tollen Teilnehmerinnen und dem Golden Bachelor war es noch schöner, zurück im Fernsehen zu sein.» Doch ob es zwischen ihr und Frank Stärk auch gefunkt hat? Sie sagt lediglich: «Er ist ein toller Mann, der Rest wird die TV-Sendung zeigen.»