Paola Felix
«Kurt und ich waren seelenverwandt»
Sie ist bis heute die erfolgreichste Schweizer Sängerin in Deutschland, hat mit ihrem 2012 verstorbenen Mann Kurt Felix jahrelang das Fernsehen geprägt: Paola Felix (73) über ihre Lieblingserinnerungen und wie sie ihre Tage heute verbringt.
Von Dominik Hug
Am 19. November 1983 führen Paola und Kurt Felix erstmals gemeinsam durch die Samstagabend-Show «Verstehen Sie Spass?»: Es ist der Anfang einer grossen TV-Geschichte! Anlässlich des Jubiläums erinnert sich Paola an ihren Mann Kurt Felix (†72) und erzählt, weshalb sie nie an ein Comeback gedacht hat.
Paola ist beim Interview mit der GlücksPost bestens gelaunt, sie trinkt Kaffee und Mineralwasser. Immer wieder huscht ein Lächeln über ihr Gesicht, wenn sie in alten Zeiten schwelgt.
GlücksPost: Sie sehen blendend aus. Wie machen Sie das bloss?
Paola Felix: Danke, danke. Ja, was mache ich? Das hängt vielleicht mit meiner positiven Lebenseinstellung und inneren
Zufriedenheit zusammen? Ich lache viel und gerne. Mit Humor geht alles besser. Ich habe das Glück, in allem eine gute
Seite zu sehen.
Vor genau 40 Jahren führten Sie mit Kurt Felix erstmals durch «Verstehen Sie Spass?». Erinnern Sie sich noch
an jenen Samstagabend?
Und wie! Wir waren voller Vorfreude. An der Seite von Kurt vor die Kamera zu treten, war traumhaft. Durch ihn habe ich das Fernseh-Machen in jeder Phase kennengelernt: Wie er auf einem Blatt Papier die Grundidee für eine Sendung niederschrieb und diese bis zum Ausstrahlungstermin Schritt für Schritt entwickelt hat. Und dann war er da: der Abend der Premiere. Wir haben die tolle Stimmung sehr genossen. Uns war klar, wenn das Publikum in der Halle lacht, geht es Millionen von Zuschauern am Bildschirm genauso.
Sie hatten an jenem Abend sagenhafte 23 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer allein in Westdeutschland …
Ja. Mit «Verstehen Sie Spass?» waren wir sozusagen in der obersten Liga der Fernseh-Shows angelangt. Was für uns nochmals einen weiteren Popularitätsschub bedeutete.
Was war Ihr Erfolgsgeheimnis?
«Verstehen Sie Spass?» bot einen vergnüglichen Abend für die ganze Familie, gross und klein, die sich am Samstagabend vor dem Bildschirm versammelte und sich auf die Spässe mit der versteckten Kamera freute. Im Mittelpunkt der Sendung stand der Humor, der unfreiwillige Humor, die Situationskomik. Zudem hatte Kurt die Idee, auch Prominente hinters Licht zu führen. Damit waren wir weltweit die ersten. Am Montag darauf im Tram, im Bus, am Arbeitsplatz, in der Schule, auf dem Pausenplatz, waren die Filme mit den Streichen Thema Nummer eins. Wer die Sendung nicht gesehen hatte, konnte nicht mitreden.
Haben Sie besonders prägnante Erinnerung an jene Zeit?
In den 80er-Jahren war «Verstehen Sie Spass?» der Mittelpunkt unseres Lebens, beruflich wie auch privat. Während Kurt zwischen Konstanz und Kiel mit dem Versteckte-Kamera-Team unterwegs war, sang ich im Plattenstudio neue Lieder ein oder war auf Tournee. Jeder hatte vom anderen den Touren- und Produktionsplan mit allen Telefonnummern der Hotels, in denen er übernachtete, bei sich. Auf den allabendlichen Telefonanruf haben wir uns immer sehr gefreut. Von Handys war ja damals noch keine Rede. Wenn dann die Vorbereitungen zur Sendung anstanden, freuten wir uns riesig darüber. Es war für uns wie ein Geschenk, gemeinsam diese Wochen bis zur Ausstrahlung zu verbringen.