König Carl XVI Gustaf, Königin Silvia
Königin Silvia, Maria Shriver und Anne Sinclair – Wie viel Verrat verträgt die Liebe?
Drei berühmte Frauen – ein Schicksal: Sie wurden von ihren Männern betrogen und in aller Öffentlichkeit gedemütigt. Warum halten sie so lange zu ihren untreuen Ehegatten? Und wie sieht es in ihrem Inneren aus?
Sie sind attraktive Frauen, stilvoll und intelligent. Und auch wenn sie keine 20 mehr sind, gibt es sicher Männer, von denen sie begehrt werden. Ihre Gatten scheinen da aber leider nicht dazuzugehören. Maria Shriver, Anne Sinclair und Königin Silvia wurden belogen und betrogen – von den Männern, die sie immer unterstützt haben, für die sie ein Teil ihres eigenen Lebens aufgegeben haben. Weshalb nur sind sie so lange bei ihnen geblieben oder tun es noch immer? Unverständlich für viele Aussenstehende. «Man darf nicht vergessen, dass eine geschiedene Frau in der Gesellschaft nach wie vor das schlechtere Ansehen hat als eine verheiratete Frau», sagt «Blick»-Beziehungs- und Sex-Expertin Eliane Schweitzer. «Finanziell wären sie sicher abgesichert, aber sie verlieren an Status. Am Ende müssen sie eine Rechnung machen: Wie glücklich bin ich in meiner Ehe? Was erwartet mich danach? Geht es mir nach einer Trennung wirklich besser?»
Fall 1: Königin Silvia
Eigentlich hat sie fast keine andere Wahl, als bei ihrem Mann zu bleiben. Eine Königin, die sich scheiden lässt? Undenkbar. Äusserlich scheint Silvia (67) die Skandale, die König Carl XVI. Gustaf (65) mit Affären und Besuchen in dubiosen Clubs verursacht, gut weg zu stecken, obwohl sie diese öffentlichen Demütigungen verletzen. «Sie war früher Hostess, dann plötzlich Mitglied des Adels. Sicher musste Silvia viele Konzessionen eingehen, das gehört dazu, als Teil vom Deal. Nun tut sie das Beste, was sie tun kann: Sie erträgt es und steht hinter ihm», sagt Eliane Schweitzer.
Vielleicht seien die Eskapaden des schwedischen Königs seine Art, aus seiner vorgegebenen Rolle auszubrechen, etwas Spezielles zu erleben. «Und noch etwas, das einmal ausgesprochen werden muss: Frauen haben selbst – von sadomasochistischen Neigungen abgesehen – keine Perversionen. Sie machen mit, wenn sie dafür bezahlt werden oder wenn sie den Mann lieben. Ich weiss nicht, wie es bei ihm ist, aber wenn ein Mann sexuell spezielle Wünsche hat, ist es verständlich, dass seine Ehefrau gewisse ‹Ausflüge› toleriert, um nicht selbst sexuelle Dienstleistungen erbringen zu müssen, die ihr vielleicht zuwider sind.»
Fall 2: Maria Shriver
Im Gegensatz zu Königin Silvia und Anne Sinclair hat sie sich von ihrem Gatten getrennt. Doch es hat lange gedauert: 25 Jahre waren die beiden verheiratet, sie hat sich selbst zurückgestellt, war für die vier gemeinsamen Kinder da und unterstützte ihren Mann in seiner Karriere. Und das, obwohl die Familie der Kennedy-Nichte Maria Shriver (55) nicht gerade begeistert gewesen sein soll vom österreichischen Bodybuilder und Schauspieler Arnold Schwarzenegger (63). Doch das kümmerte sie nicht. Sogar als ihm sexuelle Belästigung vorgeworfen wurde, lobte sie seinen Charakter und betonte, dass sie aussereheliche Frauengeschichten nie tolerieren würde. «Ich bin nicht dazu erzogen, einfach nicht hinzusehen.»
Doch genau das hat sie wohl getan: Es heisst, sie habe von den «Aktivitäten» ihres Mannes gewusst – aber geschwiegen. Das glaubt auch Eliane Schweitzer: «Wenn ein Mann Frauen belästigt, merkt das die Gattin im Normalfall, etwa durch sein Verhalten gegenüber fremden Frauen. Vermutlich hat sie die Rechnung gemacht: Was verliere ich? Und dann beide Augen zugedrückt.» Das änderte sich, als herauskam, dass der Sohn ihrer Haushälterin von ihrem Mann ist. Seit zwei Jahren denke sie über die Trennung nach, habe aber warten wollen, bis beide Elternteile gestorben sind, um sie nicht zu belasten. «Das ist verständlich – und auch, dass sie dann gesagt hat: ‹Hau ab!›. Affären sind das eine, aber wenn der Mann nebenbei eine zweite Familie hat, ist das viel schlimmer. Ein Horror!» Auch für Maria: Aus Rache soll sie dafür gesorgt haben, dass die Details seiner Betrügereien an die Presse gingen.
Fall 3: Anne Sinclair
«Weshalb bleibt sie nur bei ihm?», fragt sich die halbe Welt, seit Dominique Strauss-Kahn (62), Ex-Direktor des Internationalen Währungsfonds, wegen versuchter Vergewaltigung festgenommen wurde. Seine Gattin Anne Sinclair (62), eine in Frankreich sehr populäre TV-Journalistin, hält eisern zu ihm, obwohl mittlerweile weitere Fälle von sexueller Belästigung untersucht werden. Sie sei «stark und kampflustig», sagen Freunde. 2008 verzieh Sinclair ihrem Mann eine Affäre, für die er sich öffentlich entschuldigte. «Das kann in jeder Partnerschaft vorkommen», meinte sie damals.
In diesem Punkt ist Eliane Schweitzer mit ihr einer Meinung: «Die Gesellschaft macht immer ein riesiges Tamtam um die Treue. Und erwartet, dass man sich vom untreuen Mann trennt, ihn bestraft – doch wenn die Ehe ansonsten gut ist, bestraft man sich selbst. Und seien wir ehrlich: Für ältere Frauen ist es nicht mehr leicht, wieder einen passenden Partner zu finden.»
Anne Sinclair scheint ihrem Gatten wirklich zu glauben, dass die Vergewaltigungs-Vorwürfe gelogen sind. Wie könnte sie sonst bei ihm bleiben? «Frauen, die in so einem Fall zu ihrem Mann stehen, kann ich wirklich nicht verstehen. Möglich wäre auch, dass Sinclair einfach nichts wissen will, die Augen vor der grässlichen Wahrheit verschliesst», so Eliane Schweitzer.
Ob Königin Silvia, Maria Shriver oder Anne Sinclair: Sie alle wurden von ihren Ehemännern gedemütigt – dass sie in der Öffentlichkeit stehen, macht die Sache noch schlimmer. In einem Seitensprung sieht Sex-Expertin Eliane Schweitzer generell aber keinen Trennungsgrund. «Ich möchte die Situation nicht herunterspielen: Es ist zweifellos sehr schwer, wenn man betrogen wird, aber es muss nicht das Ehe-Aus bedeuten. Es sei denn natürlich, er belästigt tatsächlich Frauen oder tut noch Schlimmeres. Grundsätzlich finde ich: Ist die Ehe gut, sollte man verzeihen, man schadet sonst vor allem sich selbst. Ist die Ehe schlecht, ist es eine wunderbare Gelegenheit, sie zu beenden und ein neues, eigenes Leben zu beginnen.»