Noch ein gewohntes «Donnschtig-Jass»-Bild: Roman Kilchsperger (links) und Reto Scherrer.
Roman Kilchsperger
Jass-Abschied im August?
Obwohl der «Donnschtig-Jass» eine Erfolgsshow ist, gibt es gleich mehrere Baustellen. Und einige Fragen für 2019 sind unbeantwortet.
Es ist eine Seifenoper in drei Akten. Akt 1: Roman Kilchsperger kündigt bei SRF. Er will als Sportmoderator zu Teleclub und weiss: Dafür muss er alle SRF-Shows («Kilchspergers Jassshow», «Donnschtig-Jass», «Top Secret» und «Hello Again») aufgeben. Dazu ist der 48-Jährige bereit. Das war Anfang 2018.
Akt 2: SRF-Unterhaltungschef Christoph Gebel bittet ihn drei Wochen später, trotzdem bis 2019 den «Donnschtig-Jass» zu moderieren. Es fehlt wohl eine personelle Alternative: Wer stemmt schon im Hochsommer in der Hauptferienzeit eine Liveshow, die quer durch die Schweiz reist? Und ist dabei auch noch so gut wie Kilchsperger?
Der Moderator mag den «Donnschtig-Jass», die Live-Atmosphäre, die Dorfplätze. Er sagt zu. SRF kommuniziert: Roman Kilchs-perger moderiert den «Donnschtig-Jass» weiter. Da erscheint im Juli ein Porträt über ihn in der «Weltwoche». Darin äussert er sich nicht nur nett über SRF: Man habe ihn über die Jahre «eingeschläfert», sei bei Kritik nicht hinter ihm gestanden – etwa als man ihm in den Medien Sexismus vorwarf (nach einer Quizfrage, die sich um den Brustumfang von Ex-Missen drehte). Die Vorwürfe sorgten für Ärger bei SRF.
So folgte Akt 3: Kilchsperger musste antraben. Am 13. Juli stand er vor den Chefs im Leutschenbach für eine Aussprache. «Es fand ein konstruktives Gespräch statt», teilte SRF mit, «er bedauert seine Aussagen.» Man habe sich «geeinigt, nun den ganzen Elan in die verbleibenden Ausgaben des diesjährigen ‹Donnschtig-Jass› zu stecken». Und dann vielsagend: «Ob er die Show auch 2019 präsentieren wird, wird SRF zeitnah zur aktuellen Staffel entscheiden.»
Das hat einen neuen Klang. Und lässt nur einen Schluss zu: Mit der letzten Ausgabe 2018 tritt Roman Kilchsperger von der SRF-Bühne ab. Das hat man nun wohl trotz Vertrag auch finanziell geregelt.
Doch damit steht SRF gleich vor einem doppelten personellen Problem. Im «Donnschtig-Jass» fehlt 2019 nämlich auch der Schiedsrichter. Jörg Abderhalden wird nur beim «Samschtig-Jass» Nachfolger von Dani Müller. SRF kommentiert: «Wer das Amt von Dani Müller beim ‹Donnschtig-Jass› übernimmt, wird zu einem späteren Zeitpunkt entschieden.»
Einzige Konstante: Reto Scherrer. Ist dieser personelle Aderlass für ihn eine Chance, oder fällt auch er einem Totalumbau zum Opfer?
Alles ist offen. Gewiss ist nur, dass die Show weitergeht. Für eine Absetzung läuft sie viel zu gut.
