Semino Rossi
In tiefer Trauer um seinen «Engel»
Schmerzhafter Verlust für den Schlagerstar: In seiner Heimat Argentinien starb seine Herzensfreundin, die sich für die Ärmsten einsetzte.
Ein Wunder – darauf hoffte Semino Rossi (58) sehnlichst. Und er betete dafür, dass Schwester Maria Jordán wieder gesund wird. Doch die Krebserkrankung, gegen die sie ankämpfte, war stärker: Im Alter von 71 Jahren starb sie in einem Spital in Rosario, der argentinischen Heimat des Schlagerstars.
Vor zwölf Jahren trafen sich die beiden erstmals und freundeten sich an. Die gebürtige Bolivianerin war bekannt als «Engel der Nächstenliebe», wurde bewundert und verehrt. Denn in einem Elendsviertel nahe der Grossstadt Rosario hatte sie die Franziskaner-Mission «Maria Madre de la Esperanza» (Maria, Mutter der Hoffnung») ins Leben gerufen und half dort den Ärmsten der Armen. Vor allem Strassen- und Waisenkinder versorgte sie in einem leerstehenden Gebäude, welches im Laufe der Jahre zu einer Art Gemeindezentrum anwuchs – mit Kindergarten und Schule. Essen, Medikamente, Unterricht, unbürokratische Hilfe für alle, die in Not waren: So setzte sich die Ordensschwester unermüdlich ein.
Unterstützung bekam Maria Jordán auch von Semino Rossi, der sie immer besuchte, wenn er in seine Heimat reiste. Doch seit drei Jahren war es der «Engel» selbst, der Hilfe brauchte. «Sie erkrankte an einer seltenen Krebsart und benötigte seither regelmässig Chemotherapie», berichtet der Sänger. Ihr Zustand verschlechterte sich dann im vergangenen Frühling rapide: Zusammenbruch! «Die Ärzte kämpften um ihr Leben, konnten sie dank Bluttransfusionen retten.» So schwach sie war, so zuversichtlich blieb Maria Jordán, die Krankheit doch noch zu besiegen. «Jedes Mal, wenn ich sie anrief, lachte sie und meinte: Alles wird gut!»
Statt sich zu schonen, als sie nach mehreren Wochen aus dem Spital entlassen wurde, stürzte sich Maria Jordán wieder in die Arbeit. «Das gibt mir Kraft. Ohne bin ich nur ein halber Mensch», meinte sie. Mitte Juli musste sie erneut ins Spital eingeliefert werden – doch diesmal war nichts mehr zu machen, Maria Jordán starb am 9. August. «Ich bin unendlich traurig», erklärte Semino Rossi. «Sie war ein ganz besonderer Mensch mit so viel Energie und Liebe für all die notleidenden Menschen.» Sein Trost: «Sie verliess diese Welt ohne Schmerzen – im Glauben an das ewige Leben. Möge sie bei Gott ihren Platz finden und für die vielen guten Taten belohnt werden, die sie in seinem Namen vollbracht hat.» Ihr Lebenswerk bleibe bestehen, werde von treuen Mitstreitern weitergeführt. «Ich werde sie ein Leben lang im Herzen behalten.»