Nik P.
«In der Liebe kann man nie sicher sein»
Eine weitere Ehe? Das kam für den dreimal geschiedenen Musiker nicht in Frage. Und trotzdem ist er heute wieder verheiratet – weil Karin sein Leben so sehr bereichert.
Ein ereignisreiches Jahr neigt sich für Nik P. dem Ende entgegen. Los ging es mit der Hochzeit mit Ehefrau Karin (49) im Januar. Im April feierte er seinen 60. Geburtstag. Kurz danach erschien sein Album «Symphonic». Darauf zu hören ist die Erfüllung eines Lebenstraums: das Konzert in Salzburg 2021, als er seine grössten Hits mit einem Symphonieorchester performte.
GlücksPost: Ihre aktuelle Single ist ein Weihnachtslied – mit einem sehr untypischen Titel!
Nik P.: Ja, der Song heisst «Meine Frau, der Hund und ich». Wir haben zwar keinen Hund, doch es wäre ein Wunsch von uns. Aber weil wir so viel unterwegs sind, hat es in unserem Leben dafür eigentlich gar keinen Platz.
Sie singen also vom Hund, den Sie gerne hätten?
Ich habe eine Geschichte geschrieben über ein Pärchen, das wir gut kennen. Im Lied geht es darum, dass sie auf dem Heimweg mit dem Hund am Weihnachtsmarkt vorbeifahren und dort hängenbleiben. Da feiern sie dann bis früh in den Morgen und verbringen somit den Heiligen Abend am Marktstand.
Apropos Weihnachtsparty: Haben Sie schon einmal eine unerwartete, tolle Partynacht erlebt?
Immer mal wieder. Meine letzte grosse Partynacht ist aber schon fünf Jahre her. Damals habe ich meine Frau kennengelernt. Das war wirklich total unerwartet bei einer Weinverkostung in einer Vinothek in Klagenfurt.
War es die berühmte Liebe auf den ersten Blick?
Ich habe Karin gesehen, und sie hat mir sofort gefallen. Ich war damals allerdings nicht auf der Suche, hätte niemals geglaubt, dass ich mich verlieben würde. Ich hatte gerade eine Scheidung hinter mir und null Interesse, irgendjemanden kennenzulernen.
Doch Sie beide wurden ein Paar. Und haben Ihre Liebe Anfang 2022 überraschend mit einer Hochzeit gekrönt!
Ja, es war ein besonderes Jahr für uns. Karin hat auch mein Management und das Booking übernommen. Sie hat mich zuvor intensiv begleitet und gelernt, wie die Branche funktioniert. Und ich muss sagen, sie macht das toll.
Wie ist das für die Beziehung, wenn man beruflich und privat ständig zusammen ist?
Es funktioniert auch nach fünf Jahren immer noch gut. Es ist für uns auch wichtig, dass wir Privates und Berufliches trennen. Zu Hause ist es so, dass wir ab einer gewissen Zeit dann sagen: «So, jetzt ist Schluss. Ab jetzt reden wir nicht mehr über den Job.» Sonst wird man verrückt.
Gibt es auch mal Streit?
Logisch. Ich kenne keine Beziehung, in der Streit nicht vorkommt. Bei uns gibt es Meinungsverschiedenheiten, meist beruflicher Art. Mittlerweile kennt mich meine Frau aber so gut, dass sie weiss, was ich will und was nicht. Da gibt es auch keine Diskussionen mehr. Privat haben wir so gut wie keinen Zoff – eigentlich nie.
Was schätzen Sie an Karin besonders?
Sie ist eine sehr lebenslustige und fröhliche Frau. Ich kenne keine, die in der Früh aufsteht und ein Lachen im Gesicht hat und immer gut aufgelegt ist. Ihre durchweg positive Einstellung bereichert mein Leben ungemein. Selbst wenn es mal irgendwo zwickt oder es ihr nicht so gut geht, lässt sie sich das nicht anmerken. Sie macht das mit sich selbst aus. Ich spüre dann natürlich, dass irgendwas nicht stimmt, und frage, was los ist. Sie jammert aber nie, sagt sofort: «Ach, das wird schon.» Wir sind beide sehr positiv denkende Menschen.
Nach drei Scheidungen war es dennoch ein mutiger Schritt, nochmals zu heiraten. Was hat Sie so sicher gemacht, dass sie die Richtige ist?
Wir sind ja relativ kurz nach dem Kennenlernen in diese Pandemie reingeschlittert und quasi rund um die Uhr aufeinandergesessen. Und in dieser ganzen Zeit gab es nicht einen einzigen Streit. Wir haben beide versucht, uns gegenseitig zu motivieren, unser Leben zu leben, so gut es eben ging. Und das hat mir nach zwei Jahren eben auch bestätigt, dass Karin die Richtige ist. Wir vertrauen uns einfach, verstehen uns blind. Da mussten wir doch beide tatsächlich ein bisschen älter werden im Leben, um uns zu treffen (lacht). Manchmal braucht man halt mehrere Anläufe für das grosse Glück.
Sie sagen, Sie vertrauen sich blind. Das heisst, Sie haben keinen Ehevertrag gemacht?
Nein, das würde dann ja schon bedeuten, dass ich mir unsicher bin, ein gewisses Misstrauen habe. Karin ist auch schon zweimal geschieden. Eigentlich sassen wir im gleichen Boot, als wir uns kennengelernt haben. Anfangs sagten wir beide: «Wenn du mit dem Gedanken spielst zu heiraten, dann vergiss es gleich.» Wir wollten beide keine Ehe mehr eingehen.
Trotzdem haben Sie noch einmal Ja gesagt: Sie haben Karin auf den Malediven überrascht!
Ja, sie war überglücklich, als ich vor ihr auf die Knie gegangen bin und ihr den Antrag gemacht habe. Dann sagte ich zu ihr: «Morgen heiraten wir.» Ich hatte alles heimlich organisiert. Auf den Malediven zu heiraten, ist schon sehr romantisch. Ich hatte vier Hochzeiten, aber nun war es erstmals so, dass wir nur für uns beide da waren. Wir mussten uns um nichts kümmern, der Fokus war total auf uns gerichtet.
Wie blicken Sie im Nachhinein auf Ihre vorigen Ehen?
Ich schaue sehr positiv auf sie zurück. Ich war bei all meinen Ehen felsenfest davon überzeugt, dass es ewig halten würde. Aber inzwischen weiss ich, dass man nie zu 100 Prozent sicher sein kann. Es liegt nicht immer alles an einem selbst, es spielen zwei Menschen eine Rolle. Ich hoffe, es bleibt so, wie es momentan ist – bis zu meinem Tod. Das wünsche ich mir. Aber sicher sein, dass es so kommt, kann ich nicht. In der Liebe kann man nie sicher sein.
Sie haben vier, Ihre Frau hat zwei Kinder: Das heisst, Sie sind jetzt eine grosse Patchwork-Familie …
Ja, und wir haben sehr viel Spass miteinander. Gemeinsame Kinder waren ohnehin kein Thema mehr. Das ist abgeschlossen. Ich bin ja ausserdem zweifacher Opa.
Sind Sie ein cooler Opa?
Ja, das würde ich schon sagen. Mit den Enkelkindern muss man nicht so streng sein. Und ein grosser Vorteil ist, man kann die Kinder wieder abgeben, das geht als Vater nicht.
Gibt es einen Traum, den Sie sich noch gerne erfüllen möchten?
Nein, ich habe eigentlich alles erreicht. Ich habe eine tolle Frau, mein Haus, meinen Garten. Wenn mir die Gesundheit erhalten bleibt und die Leute weiter zu meinen Konzerten kommen, dann möchte ich weitermachen, so lange es geht. Ich denke gar nicht daran, aufzuhören!