Ihre Musik geht unter die Haut

Die Bielerin singt über das, was sie bewegt – über die Sonnen- und die Schattenseiten des Lebens. Denn die 27-Jährige musste immer wieder Rückschläge von Mobbing bis zu einer Essstörung überwinden und verarbeitet das in ihrer Musik.

Von Remo Bernet 

Bei ihr wird das Leben zu Liedern. Die Bielerin Dana Burkhard (27) erzählt: «Ich habe mit zwölf Jahren angefangen, Songs zu schreiben, weil das Tagebuch dafür nicht mehr reichte.» Seither hält sie die intimsten Details aus ihrem Leben in ihrer Musik fest. «Das ist mein Ventil, um meine Emotionen rauszulassen.» Die Musik hat Dana im Blut. Ihr Vater und ihr Bruder spielen beide Bass, Letzterer ist gar mit ihr in der Band. Ihre Mama unterrichtet Musik. Die 27-Jährige erinnert sich: «Meine Mutter sagt, ich habe gesungen, bevor ich gesprochen habe.» Noch heute zeige sie ihrem Mami Simone (60) jeden Song. «Ihr gefallen eigentlich alle Lieder, aber anhand der Reaktion kann ich dann ableiten, welches besonders viel auslöst», sagt Burkhard. Es sei schon vorgekommen, dass bei ihrer Mutter vor Rührung die Tränen kamen. So auch, als sie ihr «Mama Aren’t You Angry» erstmals vorspielte. Denn: Der Song handelt von ihr als alleinerziehendem Mami.

Es ist nicht das einzige persönliche Stück auf ihrem neuen Album «Teary-Eyed»: Dana Burkhard singt auch von ihren Mobbingerfahrungen, ihrer Essstörung und ihrer Bisexualität. «Ich sehe es als Geschenk, dass ich die Plattform habe, um solche Dinge zu thematisieren.» Dafür bekomme sie viel Zuspruch von Fans, die sich in ihren Zeilen wiedererkennen. Gleichzeitig schafft sie damit auch Angriffsfläche – immer wieder erreichen Dana böse Nachrichten. «Mein Lachen polarisiert zum Beispiel sehr», erzählt sie. Einige Kritiker finden, sie zeige zu viel Zähne. «So was kann ich gut weglachen», sagt sie – und muss dabei selbst kurz lachen. Von der Musik kann Burkhard inzwischen leben – auch weil sie immer wieder für andere Künstler wie Luca Hänni (30), Ritschi (45) und Dodo (47) Songs schreibt. In der Gymizeit arbeitete sie nebenbei in einem Sandwichladen, um die ersten Studioaufnahmen finanzieren zu können. «Das erdet einen. Man schätzt durch solche – für einige unglamouröse – Arbeit, viel mehr, was man hat.» Und dieses Gefühl halte bis heute an.