«Ich setze mir immer wieder neue Ziele»

Als Schiedsrichterin beim «Donnschtig-Jass» führt sie das TV-Publikum durch den Sommer. Danach wagt die Schwingerkönigin und Sekundarlehrerin den Schritt in die Selbständigkeit. Ein Gespräch über Ängste, Ziele und Erfolg.

Von Aurelia Robles

Der Startschuss in die nächste Saison von Sonia Kälin als «Donnschtig-Jass»-Schiedsrichterin ist geglückt. «Die Stimmung vor Ort ist jeweils siebenmal Sommerparty und ich fühle mich immer wieder wie 16», sagt die 39-Jährige. «Ich freue mich sehr über all die Erlebnisse, dass ich die Schweiz wieder von anderen Seiten sehen kann. Zudem ist dieser TV-Job eine grosse Chance.» Es ist bereits der sechste Sommer als Schiedsrichterin und zugleich der erste, nach dem die vierfache Schwingerkönigin und zweifache Mutter nicht wieder in ihren geregelten Lehrerinnenberuf zurückkehren wird.

GlücksPost: In welcher Lebens­phase befinden Sie sich aktuell?

Sonia Kälin: In der Metamorphose, also eine Wandlung. Ich habe meine Festanstellung als Lehrerin gekündigt und bin jetzt dabei, mich vollständig selbständig zu machen als Eventmoderatorin und Markenbotschafterin. Als Referentin habe ich mit «Gute Mädchen kommen in den Himmel und böse werden Königin» auch einen Vortrag geschrieben. Ich erzähle den Werdegang vom Bergbauern-Mädchen, das relativ kleinkariert in die grosse Welt geht und ein grosses, unerreichbares Ziel hat. Es beginnt damit: «Um im Schwingen ­erfolgreich zu sein, musst du gross, schwer und ein Mann sein – ich bin das alles nicht und habe es trotzdem geschafft.»

Woher hatten Sie den Willen dazu?

Das weiss ich nicht, ausser, dass ich ein schreckliches Kind war. (Lacht.) Ich war ein Luftibus und brachte nichts auf die Reihe. Beim Schwingen konnte ich fokussiert sein, hatte erstmals ein Ziel und war bereit, alles dafür zu geben.

Vor fünf Jahren wurden Sie «Donnschtig-Jass»-Schiedsrichterin. Was hat das verändert?

Ich habe natürlich eine grössere öffent­liche Präsenz erhalten, respektive konnte ich sie nach meiner Schwingerinnenkarriere aufrechterhalten. Ohne «Donnschtig-Jass» wäre diese nach dem Rücktritt wohl weggewesen. Mittlerweile sprechen mich die Leute mehr aufs Jassen als aufs Schwingen an.

Wie ist das für Sie?

Es ist schon krass, was du als Sportlerin leisten musst, damit überhaupt mal ­jemand auf dich aufmerksam wird. Fürs Schwingen habe ich alles gegeben, jeden Tag voll dafür gearbeitet. Und bei der Sendung mache ich meinen Job sieben Mal pro Jahr an einem Donnerstag und das Echo der Leute ist fast gleich und ich selbst habe massiv weniger Aufwand.

Wie gefällt Ihnen die Öffentlichkeit?

Ich fühle mich sehr wohl und habe auch verstanden, dass es für mich gerade auch mit der Selbständigkeit wichtig ist, dass ich Aufträge bekomme. Ich glaube, privat brauche ich das nicht.

Können Sie in Giswil, der Heimat Ihres Mannes Stefan, privat sein?

Ja, natürlich. Ich bewege mich wie alle aus dem Dorf auch, gehe ungeschminkt einkaufen, bin frei hier. Aber um richtig Wurzeln zu schlagen, fehlte mir noch die Zeit. Die Leute wissen, was ich mache und dass ich zwei Meitli habe. Was ich alles auf den Sozialen Medien poste, geht schnell wieder vergessen.

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