Rolando Villazón
«Ich bin überall ein Fremder»
Sein Name steht für Leidenschaft, gute Laune und Temperament: Am 11. November tritt der Startenor in Zürich auf. Im schnellen Interview spricht er über sein Laster, seine grösste Panne und seine Rituale. Und er verrät seinen Traum.
Von Irene Lustenberger
Er ist Opernsänger, Moderator, Schriftsteller und Intendant des Mozarteums in Salzburg (A): Rolando Villazón (52). Am 11. November sind er und Kate Lindsey mit «Amore e Follia» für einen Opernabend in der Tonhalle Zürich zu Gast. Gilt der Mexikaner mit österreichischen Vorfahren ansonsten als quirlig und redegewandt, beantwortet er unsere Fragen im «schnellen Interview» spontan, kurz und knapp.
GlücksPost: Ihr Konzert steht unter dem Motto «Amore e Follia – Zwischen Liebe und Wahnsinn». Was liegt Ihnen näher: Liebe oder Wahnsinn?
Rolando Villazón: Das kommt auf den Tag an.
Ihre Stimme ist Ihr Kapital. Wie hoch haben Sie diese versichert?
Überhaupt nicht.
Wie halten Sie sich fit?
Ich gehe im Kreis auf und ab, während ich lese und telefoniere.
Ihr Ritual vor den Auftritten?
Ich esse Wiener Würstchen mit Senf.
Und nach den Auftritten?
Dann trinke ich gerne ein kaltes Bier.
Sie sind in Mexiko geboren, haben österreichische Vorfahren und leben seit über 20 Jahren in Frankreich. Was bedeutet für Sie Heimat?
Ich bin überall ein Fremder und das ist auch in Ordnung so.
Was können Sie von Ihren beiden Söhnen lernen?
Ich lerne eigentlich fast täglich etwas von ihnen.
Was bringt Sie zum Lachen?
Meine Söhne.
Und was macht Sie wütend?
Ungerechtigkeit.
Wann haben Sie zuletzt geweint?
Am Donnerstag.
Ihre Stärke?
Humor und Resilienz.
Ihre Schwäche?
Ungeduld.
Welches ist Ihre liebste Jahreszeit?
Der Herbst.
Ihr grösstes Laster?
Die gelegentliche Zigarre.
Sie sind nicht nur Sänger, sondern auch Moderator und Schriftsteller. Was können Sie überhaupt nicht?
Stricken und nähen.
Ihr grösstes Glück?
Mozart.
Ihre grösste Angst?
Menschen zu verletzen, die
ich liebe.
Was bereuen Sie?
Ziemlich wenig.
Ihre bisher grösste Panne auf der Bühne?
Als meine Hose aufplatzte und meine Unterhose zu sehen war.
Wenn Sie die Zeit zurückdrehen könnten, was würden Sie anders machen?
Eigentlich nichts.
Wenn Sie ein Tier wären, welches wären Sie?
Ein Cronopio.
Wie schalten Sie ab?
Mit Flanieren.
Ihr Lieblingsgetränk?
Volvic Wasser und deutsches Bier.
Ihr Lieblingsessen?
Wiener Schnitzel.
Und was essen Sie überhaupt nicht gerne?
Mayonnaise.
Ihre Lieblingsmusik?
Mozart. Und Silvio Rodriguez.
Ihr Lieblingsfilm?
«Brazil».
Ihr Lieblingsbuch?
«Don Quixote de la Mancha».
Sind Sie schon einmal mit dem Gesetz in Konflikt gekommen?
Nein.
Wann hadern Sie mit dem Älterwerden?
Wenn meine Knochen wehtun.
Wann sind Sie froh, nicht mehr 20 zu sein?
Täglich.
Ihre schlimmste Jugendsünde?
Ich habe ziemlich viel Quatsch gemacht.
Was steht auf Ihrer To-do-Liste?
Wie viel Zeit haben wir? Die ist ziemlich lang.
Welcher Traum ist noch unerfüllt?
Ich würde gerne Synchronsprecher für einen Cartoon sein.
Ihre Sehnsuchtsorte?
Berlin, New York und Salzburg.