Huby Mayer und die fidelen Mölltaler
Die Schweiz war ihre zweite Heimat
Sie gelten als die Pioniere der volkstümlichen Unterhaltungsmusik. Nach 45 Jahren im harten Showgeschäft beenden sie ihre Karriere.
Das Publikum hat sie stets geliebt, umjubelt und gefeiert, viele Fachleute und Fernsehmacher dagegen haben sie belächelt und kritisiert. Für die Mölltaler zählte aber in erster Linie die Meinung ihrer Fans. Auf ihre grosse Treue durften sie während 45 Jahren zählen.
Mit 1,6 Millionen verkaufter Tonträger ist der Erfolg der Gruppe aus Kärnten einzigartig. Die fünf Musiker sind aber bodenständig und bescheiden geblieben, haben ihren unverkennbaren, typischen Sound und ihre humorvolle Show beibehalten. Gerne denkt Huby Mayer (62), der kreative Kopf der Mölltaler, an die Anfänge zurück. Die 1971 aus Amateurmusikern gegründete Formation habe schon nach wenigen Einzelgastspielen in der Schweiz viele Anhänger gefunden, erzählt er. Auch der Chef der Bierhalle Wolf in Zürich war begeistert und engagierte die «Jungfidelen Mölltaler», so damals der Name, 1975 gleich für einen ganzen Monat in der Limmatstadt.
Dies war der Beginn ihrer Profi-Karriere. «Aus vielen Fans sind inzwischen Freunde geworden, und wir betrachten die Schweiz als unsere zweite Heimat», erzählt Huby Mayer. 2800 Lieder hat er bisher geschrieben. Fast alle Mölltaler-Titel auf den 57 Tonträgern stammen aus seiner Feder. Er habe ein gesegnetes Talent vom Herrgott mitbekommen, und eine innere Stimme habe ihn in all den Jahren beim Schreiben begleitet, meint er dankbar. Hits wie «Eine Herde weisser Schafe», «Appenzellerland» und «Gold, Platin und Diamant» sind Evergreens geworden.
Am 13. November stehen Huby und seine Kollegen nach vielen ausverkauften und emotionalen Abschiedskonzerten in Bazenheid SG das allerletzte Mal live auf der Bühne (www.moelltaler-abschied.ch). «Nach 45 Jahren ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Aufhören. Wir haben uns nach der Berufslehre bis in die Rente gespielt», sagt Huby Mayer und lacht.
Ernst fährt er weiter und sagt: «Ich möchte allen Fans für ihre jahrelange Verbundenheit zu den Mölltalern danken. Wir wünschen uns, dass die eine oder andere Melodie in den Herzen unserer Schweizer Freunde weiterklingt.»