Sven Epiney
«Geniessen und dankbar sein»
Seit zwölf Jahren gehen der Moderator und sein Verlobter gemeinsam durchs Leben – die lange erwartete Hochzeit steht aber noch aus. Es sei kompliziert, sagen die beiden. Getrübt wird ihr Glück dadurch nicht. Nur der Tod von Hund Lenny nahm sie sehr mit.
Tierische Gesellschaft hat Neo ja: Sie halten im Garten Ihres Hauses in Zürich Hühner und neuerdings Bienen. Wie kam’s?
MG: Ich bin einerseits bei meiner Mutter in der Stadt aufgewachsen, andererseits bei meinem Vater auf einem Bauernhof, war immer von Tieren umgeben. Den Bienenstock habe ich zum 30. Geburtstag bekommen. Inzwischen habe ich bei meiner Mutter 16 weitere und werde eigenen Honig produzieren.
Und Sie, Sven, sind auch involviert?
SE: Ich unterstütze ihn, wo ich kann. Der Garten an sich gibt für uns beide genug zu tun. Wir haben eigenen Salat, Kohlrabi, Gurken und vieles mehr gepflanzt. Die Natur, die Tiere, der Garten: Das ist für uns ein wunderbarer Ausgleich zu unseren kopflastigen Jobs.
Inzwischen hat das Wander-grüppli den Rumensee passiert und rastet am Schübelweiher. Entspannt lassen sich Sven Epiney und Michael Graber ins Gras sinken, essen ihre Landjäger und beobachten die Enten. Da sind ihre Jobs für einmal weit weg. Tags zuvor hatte Epiney Drehs für die 1. -August-Sendung (20.10 Uhr, SRF 1), davor Frühschicht bei Radio SRF 1, aktuell ist er zudem im «Retro Quiz» (montags, SRF 1) zu sehen, später im Jahr in «Wer wohnt wo?». Michael Graber ist Event-Manager, arbeitet gleichzeitig an seinem Projekt «Herzhonig» (Patenschaften) und macht eine Ausbildung zum Komplementärtherapeuten.
Sven Epiney, Sie feiern 2024 Ihr 30-Jahr–Jubiläum bei SRF …
SE: Unglaublich, oder? Was für eine lässige Zeit! Ich konnte und darf tolle Sachen machen. Mein Leben lang schon: Angefangen habe ich ja mit zwölf im Kinderprogramm beim Berner Radiosender Förderband. Und nach all der Zeit liebe ich meinen Job nach wie vor.
MG: Ich habe noch keinen Tag erlebt, an dem du «dä Aschiss» hattest, das ist doch nicht normal (lacht).
Worauf sind Sie rückblickend stolz?
SE: Ich fühle mich in erster Linie privilegiert, einen Beruf gefunden zu haben, der mich so erfüllt und mir viel zurückgibt. Das ist nicht selbstverständlich. Und es brauchte auch Glück – wie alles im Leben: dass man zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist, dazu Einsatz, Willen, Talent.
Sie haben beide viel um die Ohren. Geniessen Sie die Zweisamkeit umso mehr?
SE: Eigentlich haben wir sehr viel gemeinsame Zeit, obwohl wir intensive Jobs haben. Wir können uns gut aufeinander abstimmen.
In diesen Tagen stehen auch noch Ferien an, nicht wahr?
SE: Ja, es geht mit meinen Eltern auf einen Roadtrip an die Westküste der USA. San Francisco, verschiedene Canyons, Las Vegas …
MG: Nein, wir heiraten nicht in Vegas! (Lacht.) Darauf werden wir ständig angesprochen.
Verwunderlich ist das nicht: Der Moment, als Sven Epiney 2019 in der Show «Darf ich bitten?» vor Michael Graber auf die Knie ging und ihm den Heiratsantrag machte, schrieb Fernsehgeschichte. Doch die Hochzeit blieb bisher aus: Corona!
Wie sieht es denn aktuell mit der Planung aus? Sie sprachen mal von 2024.
SE: Das ist so. Wir haben da zwei, drei Optionen im Kopf. Das Problem ist, einen Termin zu finden! Entweder wir können nicht, oder die Locations sind bereits besetzt, weil nach der Pandemie so viele ihre Feiern nachholen. Oder aber es gäbe ein Datum, das aber in einer Jahreszeit liegt, die wettertechnisch unsicher ist. Sie sehen: Es ist etwas kompliziert (lacht).
Soll es ein riesiges Fest werden?
SE: Wir brauchen für unser Glück keine grosse Feier, aber es geht fast nicht anders, wenn wir unsere Liebsten dabeihaben wollen. Wir haben beide grosse Familien, viele Freunde, die uns wichtig sind.
Sie beide wirken stets sehr harmonisch. Gibt’s gar keine Streitpunkte?
MG: Darüber haben wir gestern gerade gesprochen!
Sie haben gestritten?
MG: Nein, wir streiten wirklich sehr selten und wenn, dann nur über Kleinigkeiten – wer mal wieder die Wäsche machen oder kochen sollte. Wobei man das kaum Streit nennen kann. Wir
haben darüber gesprochen, dass es manchmal fast unangenehm ist, anderen Leuten unser Glück zu erklären. Wir schätzen uns gegenseitig so sehr, sind extrem dankbar für das, was wir haben.
SE: Es ist ein Geschenk, jemanden zu finden, dem man so vertraut, den man so gerne hat und mit dem es sich auch nach zwölf Jahren noch so anfühlt, als hätte man sich gerade erst kennengelernt.
MG: Eine Garantie hat man in Beziehungen ja nie, umso mehr sollte man die gemeinsame Zeit geniessen und dankbar sein. Wir sind beide beruflich eingespannt, jeder macht sein Ding, und trotzdem gehen wir unseren Weg gemeinsam.
Kinder waren nie ein Thema?
SE: Familie ist etwas Wunderschönes. Kinder stehen aber nicht zuoberst auf der Wunschliste.
MG: Coole Daddys wären wir wahrscheinlich schon. Aber es ist auch eine riesige Verantwortung.
SE: Vielleicht haben wir ja irgendwann das Gefühl, dass es schön wäre. Wer weiss, was die Zukunft bringt. Aber im Moment ist es gut, wie es ist.
Nach rund zwei Stunden sind wir am Zürichsee angekommen. Zum Abschluss geht’s noch auf einen Drink in ein Lieblingsrestaurant der beiden: Worauf stossen wir an? Die beiden sind sich einig: «Aufs Leben und eine gelungene Wanderung!»