Urs Meier
Für alles einfach dankbar
Beim Akkordeonisten von Oesch’s die Dritten und seiner Familie ist immer etwas los. Für turbulente Momente und grosse Glücksgefühle sorgte jetzt ein tierisches Geschenk.
Knapp drei Jahre sind seit unserem letzten Besuch bei den Vierlingen von Urs Meier (38) und Tamara Würsch (38) vergangen. Es gehe allen gut. «Natürlich sind sie grösser und reifer geworden und haben neue Interessen», sagt der Musiker und schmunzelt. Er weiss, wovon er spricht. Seit Wochen gibt es für Nicole, Eliane, Lina und Nicole nur ein Thema: Ponys! Wie viele andere Mädchen in ihrem Alter, träumten auch die siebeneinhalbjährigen Vierlinge und ihre jüngere Schwester Anja davon, einmal auf diesen sanftmütigen Tieren zu reiten. Die Paten der Kinder machten den Traum wahr und schenkten ihnen einen erlebnisreichen Pony-Tag im Wirzweli oberhalb von Dallenwil NW. Die Vorfreude auf das Pony-Abenteuer sei gross gewesen und habe für viel Gesprächsstoff gesorgt.
Für die Kinder ging der sehnlichst erwartete Tag viel zu schnell vorbei und am liebsten hätten alle ihre Ponys am Abend mit nach Hause genommen. Sogar ihr Bruder Tom (11), der sonst mehr Spass am Fischen hat, fand den Tag cool. Es sei schön, die Kinder so zufrieden und glücklich zu sehen, sagt Papa Urs. Für sie sei ein Ausflug an den Vierwaldstättersee oder in die Berge ebenso viel wert, wie wenn sie ans Meer fahren würden. «Alle freuen sich, wenn wir zusammen etwas unternehmen, und sind dankbar dafür», meint er weiter. Er finde auch, dass man mit acht Jahren noch nicht schon alles erlebt haben müsse.
Tamara Würsch und Urs Meier möchten ihren Nachwuchs nicht verwöhnen. So hat ausser Tom, der die 6. Klasse besucht, keines seiner Geschwister ein Handy. «Wir möchten so lange es geht damit zuwarten», sagt Urs. Es sei ihnen zwar bewusst, dass die Kinder lernen müssten, mit der neuen Technik umzugehen. Das Handy sei heute ein notwendiges Übel, aber für viele leider nur eine Ausrede, um nicht mit anderen reden zu müssen, sagt Tamara ernst.
Zuwarten will das Paar auch nach wie vor mit Heiraten. Seit bald zehn Jahren sind die beiden zusammen. «Eine Hochzeit würde nichts an unserer Beziehung ändern. Und nur, um schöne Fotos zum Aufstellen zu haben, brauchen wir es nicht zu tun», sagt die sechsfache Mutter und lacht. «Wir haben halt nicht den normalen Weg eingeschlagen, aber für uns passt es so», ergänzt der Akkordeonist. Gleicher Meinung sind sie auch in Erziehungsfragen – und sind da, wo es nötig ist, streng. «Wir möchten zum Beispiel, dass die Kinder beim Essen anständig und ruhig am Tisch sitzen.» Oder wenn sie auf der Strasse Leuten begegnen, dann werde freundlich gegrüsst, auch wenn es nur ein «Hallo» sei, erklärt sie.
Seit einiger Zeit kennen die Vierlinge auch den Ernst des Lebens: Sie besuchen bereits die 2. Klasse. Nicole liebe Zeichnen, schreibe schön und lerne gerne, und sie wie auch Eliane seien stark im Rechnen, erzählt der stolze Vater. Laura habe eine sehr soziale Ader, Lina sei für alles zu haben und sportlich. Genug Bewegung haben alle auch auf ihrem täglichen Schulweg von rund 30 Minuten pro Strecke. Wenn es sehr schlechtes Wetter sei, dann würden sie sich hie und da erweichen lassen, die Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren, meint Tamara. Aber im Normalfall würden alle zu Fuss gehen.
Urs Meier betreibt daheim in Emmetten NW eine eigene Akkordeon-Fachwerkstatt. Seit acht Jahren ist er zudem Teil von Oesch’s die Dritten und oft mit der Erfolgsformation unterwegs. Zur seiner grossen Freude haben nun auch seine Vierlinge aktiv die Musik entdeckt und besuchen den Musikunterricht. Lina und Laura hätten sich für Blockflöte entschieden, Eliane und Nicole für die Handorgel. «Wir haben gewartet, bis die Kinder selber den Wunsch geäussert haben, ein Instrument zu lernen», erzählt der virtuose Ländlermusiker und strahlt. «Wir wollten es bewusst nicht forcieren.»
Wer weiss, vielleicht wachsen hier ja die nächsten Volksmusikstars heran! Wir bleiben dran.