Jetzt kennt er seinen richtigen Vater

Seit über 30 Jahren steht der Österreicher als vielseitiger Profimusiker und virtuoser Jodler auf der Bühne. Nun lüftet Franz Pischler (54) sein grösstes Familiengeheimnis. Er wuchs in einem Dorf in der Steiermark bei lieben Pflegeeltern auf. Seine leibliche Mutter konnte als unverheiratete Frau nicht für ihr Kind sorgen, liess als Vater den Strassenbauarbeiter Franz Sulzbacher eintragen. Bis zu seinem Tod 1990 habe er ihn regelmässig gesehen. Auch zur Mutter sei der Kontakt bis heute nicht abgebrochen, erklärt Pischler.

Vor drei Jahren lernte er an einem Anlass Valerian Apuchtin, der sich mit Energiearbeit befasst, kennen. Franz war fasziniert von ihm, vereinbarte einen Termin in seiner Praxis. Während dieser Sitzung habe er den Therapeuten ganz plötzlich gefragt: «Ist Franz Sulzbacher mein Vater?» Die negative Antwort habe dann Fragen über Fragen ausgelöst. Er wollte die Wahrheit wissen und bat den Sohn seines längst verstorbenen angeblichen Erzeugers um einen DNA-Test. Ergebnis: keinerlei gemeinsame Vorfahren. «Damit war klar, dass Sulzbacher nicht mein Vater sein konnte», meint Pischler. Die einzige Frau, die die Wahrheit kenne, sei seine Mama. Weil sie aber schwer dement sei, könne sie ihm nichts mehr über seine Herkunft sagen.

«Die 94-jährige Schwester meiner verstorbenen Pflegemutter riet mir, Sigi, einen früheren Nachbarn meiner Mutter, zu kontaktieren», erzählt Pischler weiter. Er sei früher sein musikalisches Vorbild gewesen, er habe ihn stets bewundert. «Er willigte sofort in einen DNA-Test ein. Dieser ergab, dass Sigi, heute 74, mit 99,99%
Sicherheit mein Vater ist», erzählt er gerührt. Er sei darüber sehr glücklich. «Sigi ist topfit. Uns bleiben hoffentlich noch viele Jahre, um uns wirklich kennenzulernen. Und vielleicht finde ich auf eine meiner vielen Fragen doch noch irgendwann eine Antwort.»

Franz Pischler (l.) und sein leiblicher Vater Sigi Zwanzger. Von ihm hat er sein musikalisches Talent.