Simon Broch
Es war Liebe auf den ersten Hundeblick
Wenn der Schlagersänger aus Nebikon beim Spazieren auf Leute trifft, muss er in die zweite Reihe stehen. Alles dreht sich beim Luzerner momentan um seinen kleinen Vierbeiner Maui.
Brav trottet der Havaneser auf dem Feldweg neben seinem Herrchen her, schaut immer mal wieder zu diesem hoch. Simon Broch (28) geniesst den Morgenspaziergang mit seinem neuen vierbeinigen Freund unweit seiner Wohnung in Nebikon LU. Ein Hund sei schon lange auf seiner Wunschliste gestanden, allerdings habe er diesen erst in drei, vier Jahren anschaffen wollen. Eine Züchterin machte ihn vor einigen Wochen darauf aufmerksam, dass der neun Monate alte Maui aber dringend jetzt ein neues Plätzchen brauche, da es mit seinen Vorbesitzern nicht geklappt habe. «Es war Liebe auf den ersten Blick», gesteht Simon Broch. Maui passe prima zu ihm, das habe sich rasch gezeigt. «Er ist sehr lieb, verspielt und kommt überall gut an», erzählt der Hundehalter-Neuling glücklich. Einmal pro Woche besucht er mit dem Kleinen die Hundeschule. «Wir müssen beide noch viel lernen», seufzt Simon Broch. Dank Maui bewegt sich der Luzerner, der sich selber als eher unsportlich bezeichnet, nun viel mehr. Er trage schon lange eine Uhr mit Schrittzähler am Handgelenk. Diese habe gemeldet, dass es grosse Veränderungen gebe. «Eigentlich erstaunlich, dass die Uhr nicht fragte, ob ihr Besitzer gewechselt hat», scherzt er.
Der Schlagersänger hat sich daran gewöhnt, dass die Leute bei einer Begegnung als Erstes auf seinen herzigen Begleiter reagieren und erst dann ihn wahrnehmen. Wenn immer es geht, nimmt er Maui überallhin mit. Er möchte ihn daran gewöhnen, dass er ruhig in seinem Körbchen in der Garderobe bleibt, wenn er auf der Bühne steht. Das klappe noch nicht ganz, er sei nicht gerne alleine. Aber mit der Zeit werde sich das einspielen, ist er überzeugt. Vielleicht kann er sich schon bald den einen oder anderen wertvollen Tipp vom erfahrenen Hundebesitzer Stefan Mross (46) holen. Im letzten Jahr lernte er den TV-Moderator in dessen ARD-Sendung «Immer wieder sonntags» im Europa-Park Rust kennen. Sechsmal in Folge wählte das TV-Publikum den sympathischen Schweizer mit seinem Ohrwurm «Etwas Sommerglück» weiter und kürte ihn schliesslich zum «Sommerhit-König». Er hoffe sehr, dass er in der ersten Live-Sendung am 12. Juni, notabene der Premiere aus der neuen «IWS»-Arena bei der Wasserwelt Rulantica, nicht nur als Zuschauer im Publikum dabei sei, sondern als musikalischer Gast auftreten dürfe, erzählt Simon Broch. Seine Sieger-Trophäe steht gut sichtbar bei ihm im Wohnzimmer. Sie bedeute ihm viel. «Es ist die erste Auszeichnung, die ich je bekommen habe, und darauf bin ich stolz», verrät der Sänger. Für einen Nachwuchskünstler sei dieser Preis etwas vom Grössten, und er habe davon profitieren können. So sehr Simon Broch die Musik liebt und träumt, einmal davon leben zu können, so sehr ist er auch Realist. Nach wie vor arbeitet er als Transportmittel-Disponent in einem 80 %-Pensum.
Simon Broch feiert 2023 sein zehnjähriges Bühnenjubiläum. Er sei froh, dass sich der Erfolg nicht früher eingestellt habe. «Der Zeitpunkt letztes Jahr war genau richtig. Ich musste erst stark werden und lernen, mich durchzusetzen.» Er versuche das zu machen, was sein Herz ihm sage. «Ich will hinter allem persönlich stehen können und bin überzeugt, dass dies der richtige Weg ist. Ich war immer ehrlich unterwegs», betont er. Diese Ehrlichkeit hat auch seine Grossmutter an ihm geschätzt. Bis zu ihrem Tod im letzten Dezember hat sie am musikalischen Leben ihres Enkels teilgenommen. «Etwa zwei Wochen bevor sie für immer eingeschlafen ist, war ich noch bei ihr. In einem persönlichen Brief habe ich mir schon vor drei Jahren alles, was ich meinem Grosi sagen wollte, von der Seele geschrieben. Nichts blieb unausgesprochen. Dafür bin ich jetzt dankbar», erzählt Simon wehmütig. Und wie wenn Maui diese Worte verstehen würde, kommt er zu seinem Herrchen und kuschelt sich liebevoll an ihn.