Marc A. Trauffer
«Es tut mir gut, wenn ich Brigitte bei mir habe»
Eigentlich fand der Alpentainer und Unternehmer ein Buch über sich unnötig. Doch er änderte seine Meinung – und genau das brachte ihm neues Liebesglück.
Die Sonnenstrahlen dringen sanft durch den leichten Morgennebel und schaffen eine magische Stimmung im St. Galler Rheintal. Diese mystische Ambiance gefällt auch Musiker Marc A. Trauffer (39) und Journalistin Brigitte Schöb (39). Langsam reiten die beiden auf ihren Haflinger-Pferden über einen Naturweg. Immer wieder nehmen sie sich dabei an der Hand und schauen einander verliebt an. Das Glück steht dem Paar ins Gesicht geschrieben.
GlücksPost: Als Alpentainer sind Sie «Dä mit de Chüeh», so auch der Titel Ihres Buches. Wie kommt es, dass Sie reiten können?
Marc A. Trauffer: Ich habe mir als Bub immer das Pferdeheftli «Wendy» gekauft, ging begeistert in die Reitferien und ein Onkel von mir hatte ein Shetlandpony. Meine Freude an Pferden war immer gross. Als ich begann, Musik zu machen, verflog jedoch mein Interesse. Ich sass nie mehr auf einem Pferd, aber es fühlt sich wieder sehr gut an. Ich finde es cool, dass Brigitte seit ihrer Jugend reitet. Schade, haben wir jetzt keine Zeit, um einen richtig langen Ausritt zu machen, aber das holen wir nach.
Wir treffen Sie in der Heimat Ihrer Freundin. Ihr Lebensmittelpunkt ist in Hofstetten bei Brienz, also nicht um die Ecke. Ist das ein Problem?
Marc: Nein, Brigitte hat nun halt ein Ferienhaus im Berner Oberland und ich eine Ferienwohnung in Liechtenstein. Ich kannte diese Region nicht. Und es gibt für mich als Berner Oberländer keinen Grund zu jammern: Auch hier hat man eine herrliche Aussicht in die Berge, und es ist sehr schön.
Die Ostschweizerin strahlt. Man merkt, dass sie erleichtert ist, dass sich Marc so wohlfühlt. Das liegt aber nicht nur an der Gegend, sondern vor allem an der fröhlichen Powerfrau an seiner Seite.
Marc: Als selbständige Texterin braucht Brigitte theoretisch nur ihren Laptop, um zu arbeiten. Ich habe oft Termine, die mich abends nach Zürich führen. Und ob ich dann ins Berner Oberland oder ins Rheintal fahre, spielt keine Rolle. Wir organisieren uns.
Brigitte Schöb: Wir haben beide unsere Jobs, und ich finde es ganz schön, zwei Standorte zu haben. Dass ich meine Zelte abbreche und zu Marc ziehe, stand nie zur Diskussion. So wie er seine Firma und seine Familie in Hofstetten hat, so habe ich meine Wurzeln hier in Liechtenstein und im St. Galler Rheintal. Den Kontakt zu meiner Familie und meinen Freunden möchte ich nicht missen.
Ihre Liebesgeschichte begann bei der Arbeit. Weshalb wollten Sie, dass Brigitte Ihr Buch schreibt?
Marc: Wir sind uns erstmals vor 20 Jahren durch die Musik begegnet. Ich hatte meine Band Airbäg, sie war Sängerin bei der Gruppe Autseid. Und ich wusste, dass sie als Journalistin tolle Texte schreibt. Wir verstanden uns zwar auf Anhieb, mehr war da aber nicht. Wir sahen uns erst zwölf Jahre später wieder, als ich sie um Hilfe beim Verfassen eines wichtigen Vortrages bat. Sie hat das damals so treffend gemacht, dass mir klar war: Sollte es je ein Buch über mich geben, so müsste sie es schreiben.
Und wie kam es dazu?
Marc: Als es Ende 2014 mit dem Alpentainer richtig losging, meldeten sich erstmals Verlage bei mir. Ich lehnte immer ab, da ich eine Biographie über einen Typen, der noch nicht mal 40 ist, vermessen fand. Schliesslich entschied ich mich doch dazu, wollte aber eine rundum ehrliche Geschichte, aufgezeichnet von der Autorin meiner Wahl: Brigitte Schöb.
Entstanden ist ein 336 Seiten starkes Werk, eigentlich mehr ein Fanbuch als eine Biographie, mit lustigen, berührenden und interessanten Geschichten und Fotos aus dem Leben des Holzkuh-Unternehmers, Musikers und Zweifach-Papas Marc A. Trauffer.
Wie kam es zur Liebesbeziehung?
Marc: Ich habe irgendwann gemerkt, wie unglaublich gerne ich mit Brigitte Zeit verbringe. Ob wir ein Buch schreiben oder nicht, wurde für mich zur Nebensache. Im Frühling waren wir beide ungebunden und durften Gefühle zulassen. Uns ist die Liebe passiert, und das ist so schön. Zum Glück war das Buch damals schon fast fertig, und Brigitte hat die privaten Kapitel mit der nötigen Distanz geschrieben.
Brigitte: Irgendwann war für uns einfach klar und offensichtlich, dass Gefühle da sind.
Was lieben Sie an Ihrem Partner?
Marc: Brigitte trägt mich in vielen Situationen extrem. Sie zeigt viel Verständnis für das, was ich mache, und weiss auch, wie das Showbusiness funktioniert. Und sie ist selbständig.
Brigitte: Marc hat eine sehr feinfühlige Seite und spürt genau, wenn etwas nicht stimmt. Er ist extrem lustig, auch mal kindisch, und verkörpert so vieles in einer Person. Mit ihm wird es keine Sekunde langweilig.
Sie sind Botschafter für Schweizer Fleisch, Ihre Freundin isst keines, höchstens mal Fisch.
Marc: Damit habe ich kein Problem. Und Brigitte stört es nicht, wenn ich Fleisch esse. Ihr Kochstil ist gut für meine Figur. Sie kocht gesund und bewusst. Unter der Woche essen wir nach ihrer Art, das heisst viel Gemüse und Salat. Ab Freitag wird das Essen und die Kulinarik zelebriert.
Brigitte: Marc ist ein Genussmensch. Er kocht superfein und mit grosser Leidenschaft. Wenn wir in meinem Lieblingsgeschäft einkaufen, im Ospelt Genussmarkt in Schaan, ist er nicht mehr zu bremsen.
Sie lacht herzhaft und gibt ihrem Schatz einen Kuss. Zum Turteln haben die zwei bald noch mehr Zeit. Trauffer legt als Sänger eine Pause ein: Zwei Jahre lang wird es weder Konzerte noch CDs geben.
Das letzte Konzert vor Ihrer musikalischen Auszeit im Hallenstadion Zürich ist inzwischen ausverkauft.
Marc: Ich kann das noch nicht richtig realisieren. Ich bin extrem dankbar und stolz, dass so viele Fans Tickets gekauft haben.
Wie sehen Ihre privaten Pläne fürs nächste Jahr aus?
Marc: Für uns wird ein neuer Lebensabschnitt beginnen. Wir werden viel mehr Zeit füreinander haben, freie Wochenenden geniessen. Ich freue mich, am Samstagmorgen zu erwachen und Brigitte zu fragen: Was machen wir heute?
Wie versteht sie sich mit Ihren beiden Kindern aus erster Ehe, Lani und Lars ?
Marc: Sie geht extrem geduldig und zuvorkommend mit ihnen um und verwöhnt sie.
Brigitte: Ich bin froh, dass sie so offen sind und mich vom ersten Moment an gut aufgenommen haben.
Marc: Nicht nur meine Kinder, auch mein ganzes Umfeld stellt den positiven Einfluss von Brigitte auf mich fest. Es tut mir gut, wenn ich sie bei mir habe. Ich bin froh, hat sie mich genommen, obwohl sie alles über mich weiss!