Harry und Meghan
Erst die Tränen – dann unendliches Glück
Kurz vor dem Ja-Wort war das Brautpaar noch zutiefst bekümmert. Doch der Zauber des Augenblicks liess die beiden alle Sorgen vergessen – und so konnten sie ihre Traumhochzeit doch noch in vollen Zügen geniessen.
Anmutig schreitet die Braut zum Altar. Sie sieht in ihrem schlichten, aber edlen weissen Kleid umwerfend aus. Unter ihrem Schleier lächelt Meghan Markle (36) sanft – und Prinz Harry (33) ist bezaubert, als sein Vater, Prinz Charles, sie ihm übergibt. «Danke Pa», sagt der Bräutigam gemäss Lippenlesern leise und flüstert seiner Liebsten zu: «Du siehst umwerfend aus. Ich habe dich vermisst.» In der folgenden Stunde wird sein Traum wahr: Er und Meghan geben sich im Angesicht Gottes das heilige Eheversprechen, werden in der St.-Georgs-Kapelle auf Schloss Windsor zu Mann und Frau.
Ein besonderer Zauber lag über dem Tag, an dem der Prinz und die Schauspielerin ein neues, gemeinsames Leben angefangen haben: Alles war perfekt – romantisch, berührend, persönlich. Selbst Petrus beschenkte das Paar mit strahlendem Sonnenschein. Und als die beiden schliesslich aus der Kirche traten und sich zärtlich küssten, war da nur noch Glück, die Schatten der Vergangenheit verflogen.
Noch am Tag vor der Hochzeit, bei der Probe, flossen beim Brautpaar viele Tränen. «Beide weinten wegen der Geschehnisse rund um Meghans Vater», erzählt ein Angestellter. «Selbst Prinz William war sehr aufgewühlt.» Nicht genug, dass Meghans entfremdete Verwandtschaft nicht müde wurde, Informationen über sie der Presse zu verkaufen. Am Ende enthüllte eine Zeitung, dass ihr Vater, Thomas Markle, mit einer Paparazzi-Agentur gemeinsame Sache gemacht hatte. Daraufhin liess er sich von der Hochzeit entschuldigen, offiziell wegen einer Herz-OP. «Das ist tragisch für Meghan», sagt Duncan Larcombe, der Harry kennt und eine Biographie über ihn geschrieben hat. Doch es schien, als konnte die Amerikanerin das Drama am Hochzeitstag vergessen: Statt Thomas geleitete Prinz Charles sie zum Altar, und Meghan zeigte nicht den Hauch von Traurigkeit. Und laut einer Expertin für Körpersprache waren bei ihr auch keinerlei Anzeichen von Nervosität oder Angst zu entdecken. «Sie war während der ganzen Zeremonie die Starke, die Prinz Harry half, das ‹durchzustehen›», sagt Judi James in der «Daily Mail».
Tatsächlich wirkte der Bräutigam aufgeregter als die Braut. Als der Prinz mit William am Altar auf Meghan wartete, raunte er ihm nervös zu: «Ist sie schon da?» Während des Gottesdienstes fasste er sich immer wieder ins Gesicht, zupfte gar an seiner Uniform herum und hielt fast die ganze Zeit die Hand seiner Liebsten. Harry ist nicht so selbstsicher, wie oft angenommen wird: Biograph Larcombe glaubt deshalb, dass Meghans Stärke ihn speziell beeindruckt. Ein eindeutiges Zeichen für ihren Einfluss war die einzigartige Hochzeitsmesse. Um ihre Wurzeln zu ehren, sang ein Gospelchor, und ein afroamerikanischer Bischof hielt eine begeisterte und flammende Predigt: «Liebe hat Macht. Liebe kann helfen und heilen, wenn nichts anderes das vermag», sagte er unter anderem.
So ist es Harry passiert: Meghan – nun übrigens Herzogin von Sussex – heilte sein Herz. Der frühe Tod seiner Mutter, Prinzessin Diana (†1997), bestimmte sein bisheriges Leben, hatte ihn aus der Bahn geworfen und traumatisiert. Erst vor wenigen Jahren machte er eine Therapie. Früher war dies sein grosses, dunkles Geheimnis, er behielt seine Gefühle unter Verschluss – bis Meghan kam. Seit sie an seiner Seite ist, spricht er offen darüber, erleichtert damit seine Seele. Umso passender sein Geschenk für Meghan: Er steckte ihr zur Party am Abend einen Ring an, der einst seiner geliebten Mutter gehörte. Ein Dankeschön, weil seine Frau ihn beflügelt, weil sie das Puzzleteil ist, das ihm in seinem Leben so sehr gefehlt hat. Und mit ihr wird nicht zuletzt seine grosse Sehnsucht nach einer Familie gestillt werden.
Nach vielen Tiefen beschert ihm das Schicksal so viel Glück: Kein Wunder, war er während der Hochzeit aufgeregt und überwältigt. Doch Harry ist Harry, und so kam sein Schalk nach dem Gottesdienst bald wieder zum Vorschein. «Jetzt bin ich bereit für einen Drink!», meinte er zu seiner Frau, als sie nach der Kutschfahrt durch Windsor, bei der sie frenetisch gefeiert wurden, wieder am Schloss ankamen. Während seiner Rede beim anschliessenden Empfang witzelte er mit den amerikanischen Gästen: «Ich habe versprochen, dass ihr die Schwerter nicht klauen werdet.»
Gänzlich gelöst wirkte der Prinz schliesslich, als er seine Angetraute später im Elektro-Jaguar nach Frogmore House chauffierte. Mit ihren 200 engsten Familienmitgliedern und Freunden feierten Meghan und Harry dort bis spät in die Nacht hinein – erfüllt vom Glück, endlich Mann und Frau zu sein, und im festen Vertrauen, dass ihre Liebe auch in Zukunft alle Hindernisse überwinden kann.