Matthias Hüppi
Er ist ein heimlicher Rock ’n’ Roller
Wenn der gestandene Sportreporter das Mikrofon mit dem Bass tauscht, dann hat er mit seinem Quartett richtig Bock auf Rock.
Die «Stalden Bar» in Berikon AG auf dem Mutschellen bebt. Die «Mutsch Fun Band» auf der Bühne gibt Vollgas, das Publikum tobt und grölt die Gassenhauer mit. Beim Song «Living Next Door To Alice» heisst es nicht wie in der holländischen Spass-Version «Alice, who the f*** is Alice?», sondern «Mutschelle, Mutschelle, söll eine d’Waiche schtelle». Getextet hat diese Passage der Bassist des Quartetts. Der heisst – Matthias Hüppi (57)!
«Es war mein allererster öffentlicher Auftritt mit einer Band», freut sich der Sportmoderator, seit jeher ein grosser Musik-Fan. «Natürlich war ich anfangs sehr nervös. Obwohl ich es mir gewöhnt bin, vor vielen Leuten zu stehen und zu moderieren, funktioniert das auf der Bühne völlig anders.» Wie kam denn Matthias Hüppi auf die Bassgitarre?
«Ich spielte früher Saxofon und Cello und wollte musikalisch unbedingt wieder etwas machen. Da ich dank des Cellos bereits mit einem Saiteninstrument umgehen konnte, war Bass die optimale Lösung. Ich bekam ihn zum 50. Geburtstag geschenkt.» Voller Freude machte er sich ans Üben, nahm Stunden. Weil in diesem Sommer keine Sport-Grossereignisse waren, hatte er mehr Zeit, mit der Freizeit-Band ein Hit-Repertoire von Clapton, Dylan, Oasis bis zu den Toten Hosen einzuspielen.
«Die Erfahrung, miteinander Musik zu machen, ist gewaltig», schwärmt Matthias. «Wir sind eine reine Coverband und bleiben das auch. Für mich ist das eine rein private Geschichte, die viel Freude macht. Auf der Bühne bin ich nicht der TV-Hüppi, sondern ein Bandmitglied.» Die Liebe zur Musik liegt in der Familie: Auch sein Sohn Emanuel (24) rockt – als Schlagzeuger in einer Punk-Band. Und die jüngste Tochter singt.