Andreas Gabalier
«Ein neuer Mann würde Mama guttun»
Die Schicksalsschläge um den Freitod seines Vaters und seiner Schwester schweissen den Alpen-Rocker und seine Mutter zusammen. Er findet nun, sie sei lange genug allein gewesen: «Sie braucht jemanden fürs Herz.»
Huberta Gabalier (57) hat Unfassbares erlebt. Im August 2007 nimmt sich ihr Mann Wilhelm mit 53 Jahren das Leben, indem er sich mit Benzin übergiesst und anzündet. Zwei Jahre später begeht ihre einzige Tochter Elisabeth mit 19 Suizid – auf dieselbe bestialische Art und Weise. Der pure Albtraum einer Mutter!
Heute, einige Jahre und viele Therapiesitzungen später, kann Huberta wieder lachen. Ihre Erlebnisse hat sie mit Gedichteschreiben verarbeitet, sie gibt Seminare und hält Vorträge über Trauerarbeit. «Das ist meine Lebensaufgabe, die ist mir von oben geschenkt worden. Mein Leben hat wieder einen Sinn bekommen», sagt sie in der Zeitschrift «Meins». Und jetzt, findet ihr Sohn Andreas (30), wäre es an der Zeit für einen neuen Mann an der Seite der Mama.
«Ich wünsche meiner Mutter von Herzen einen neuen Mann. Ich bin sicher, das würde ihr gut tun», sagt der Volks-Rock-’n’-Roller. Seine Mutter sei zwar viel unterwegs, zum Beispiel bei ihren Schwestern. Und sie hat ihre drei Söhne. Aber diese leben mittlerweile alle ihr eigenes Leben. Willi, der Älteste, führt eine Tanzschule und ist gerade mit seinen Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt (siehe Box). Andreas’ Musik-Karriere führt ihn von Stadt zu Stadt, und er gibt zu: «Bei mir bleibt viel Privates auf der Strecke.» Auch seine Freundin Silvia Schneider (32) wünsche sich manchmal mehr Zeit mit ihm, als er ihr geben könne. Und das Nesthäkchen Toni (21) ist gerade im Militär. «Die meiste Zeit ist meine Mutter alleine. Ich denke, das sollte nicht so bleiben», meint Andreas.
Dabei ist er sich bewusst, dass eine neue Liebe für seine Mama ein grosser Schritt wäre. Schliesslich habe sie damals den ersten Mann, in den sie sich verliebt hat, geheiratet. Der Mann, den er sich an der Seite seiner geliebten Mutter wünscht, müsste sanft und einfühlsam sein, so Gabalier. «Er müsste die ganze Geschichte verstehen, die sich in unserer Familie zugetragen hat.» Bis jetzt sei eine neue Liebe für Huberta allerdings «nicht so richtig ein Thema» gewesen. «Sie hatte erst mal jede Menge mit sich selber zu tun und musste alles irgendwie verarbeiten, was sich in ihrem und unserem Leben zugetragen hat.» Dabei ist sich Huberta Gabalier bewusst: «Alleinsein ist gefährlich. Menschen brauchen Menschen.»
Das weiss auch Andreas. Trotzdem gesteht er: «Ich vernachlässige sicherlich mein Leben zu Hause, auch mit meiner Freundin. Aber sie weiss, dass die Arbeit zu meinem Leben dazugehört.» Für ein prominentes Paar – Silvia ist Moderatorin – sei es nicht ganz einfach, ein gemeinsames Leben hinzubekommen. «Aber unterm Strich funktioniert das bei uns ganz gut. Obwohl wir oft nur wenige Stunden miteinander haben.» Wenn er denn mal ein paar Tage daheim ist, mag es der Alpen-Rocker unkompliziert. «Ich gehe gern mit Freunden auf eine Berghütte. Wir werfen Fleisch auf den Grill und machen ein paar Biere auf.» Oder Silvia kocht zu Hause. Zum Beispiel sein Leibgericht: Fleischpflanzerl mit Kartoffelpüree und Spinat – hierzulande nennt man das Gericht Hacktätschli mit Härdöpfelstock. Die Reste packt er sich denn auch mal in eine Tupperdose ein und nimmt sie mit auf Tour.
Apropos: Ein Mann, der nur darauf bedacht wäre, über seine Mutter ein bisschen vom Glanz seiner Berühmtheit abzubekommen, wäre für Gabalier ein Graus. So sehr er seiner Mama ein neues Glück wünscht, so vorsichtig ist er. «Es muss ja nicht gleich für immer sein», wiegelt der besorgte Sohnemann ab. Und bei Huberta einziehen müsse er ja auch nicht unbedingt. Den Segen ihres berühmten Sohnes müsste sich Huberta Gabaliers potenzielle neue Liebe offensichtlich erst mal verdienen!