Ein Hoch auf die 100-jährige Oma

Was für ein freudiges Ereignis: Die Schlagersängerin konnte mit ihrer Grossmutter deren 100. Geburtstag feiern. Mit einem exklusiven Konzert im Altersheim schenkte sie ihrer «Mamä» ein gesangliches Dankeschön für die stetige Unterstützung.

Von Aurelia Robles

Es sind berührende Worte, die Schlagersängerin Linda Fäh (36) ihrem Grossmami zum Geburtstag widmet. «Ich bin unglaublich stolz, deine Enkelin zu sein. Als Grossmutter, Mutter und Frau bist du mein grosses Vorbild.» Und vermutlich auch, was das Alter angeht. Denn Martha Fäh, oder Mamä, wie sie ihre Familie nennt, konnte am 28. September ihren 100. Geburtstag begehen.

Zur Feier des Tages hat Enkelin Linda Fäh ihr nicht nur ein Ständchen gesungen, sondern gleich ein halbstündiges Konzert für die Jubilarin und ihre Kollegen und Kolleginnen im Altersheim gegeben. «Vor ein paar Monaten hat Mamä gesagt, dass sie wahnsinnig gerne mal wieder an einen Auftritt von mir kommen möchte», erzählt Fäh. «Jetzt habe ich ihr den Auftritt ins Altersheim gebracht. Das war mein Geschenk und mein Dank an sie, weil sie mich auf meinem Weg ­immer unterstützt hat.»

Bei ihrem Auftritt gab die Sängerin alte Schlager, ihre eigenen Lieder und natürlich auch das Lied «Wohin dein Weg dich führt» von ihrem aktuellen Album «federleicht» wieder, das sie für Mamä geschrieben hat. «Sie hat ab und zu noch mitsingen können, auch wenn sie nicht mehr überall ganz mitkommt. Aber Mamä hat das Konzert, glaube ich, schon sehr genossen.»

Die Leidenschaft für Musik und fürs Singen verbindet das Geburtstagskind denn auch mit ihrer Enkelin. «Sie hat immer sehr gerne gesungen, war früher auch im Kirchenchor. Und so habe ich die Liebe zur Musik von ihr geerbt beziehungs­weise von ihr und meinem Vater. Wir drei sind die Musikalischsten in unserer Familie.»

Dadurch, dass Mamä direkt neben Fähs Elternhaus in Benken SG gewohnt hat, hatte die ehemalige Miss Schweiz (2009) schon sehr früh einen engen Draht zu ­ihrer Grossmutter väterlicherseits. So gingen Linda und ihre Geschwister Fabio (38) und Sina (32) sehr oft zu ihr zum Spielen oder die Grosseltern verbrachten ebenso viel Zeit mit ihren Enkeln in der Natur. «Sie ist eine ganz wichtige Bezugsperson für mich. Sie fragt auch jedes Mal, wie es mir geht und wie es bei mir im Leben läuft.»

Für Linda Fäh ist ihre Mamä ein Vorbild, weil sie dankbar für das Leben sei, das sie hatte – ­inklusive aller Hochs und Tiefs. «Sie ist bis heute eine glückliche, zufriedene Person geblieben.» So verteile sie im Altersheim regelmässig «Prügeli» – Schoggistängeli – an die Leute, die dort arbeiten und ihr helfen würden, die Haare zu kämmen oder aus dem Bett zu steigen. «Sie hat so viel Dankbarkeit in sich», sagt Linda Fäh. «Dies von ihr mit­zunehmen und auch an meinen Sohn Lio weiterzugeben, ist mir wichtig.» Linda Fähs kleiner Sohn (21 Monate) hat denn auch just in den vergangenen Tagen erstmals das Wort «Danke» ausgesprochen. «Zuvor war es lange einfach immer ‹Da›. Und jetzt kann er das ganze Wort. Das ist so herzig und etwas, was mich sicher auch immer an Mamä erinnert.»

Übrigens hegt nicht nur Linda Fäh Bewunderung für ihre Mamä, sondern diese auch für ihre Enkelin. «Sie sagt es mir und all ihren anderen Enkeln immer wieder, wie stolz sie auf uns ist.»