Ein harmonisches Duo gibt Vollgas

Es ist grau und kalt im Berner Oberland. Nebel verhindert leider die grandiose Sicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Das verdirbt Marc Trauffer (38) und seiner Sängerin Monika Schär (41) keineswegs die gute Laune. Sie schnüren die Schlittschuhe und wagen sich im Zentrum von Interlaken aufs Eis. Plaudernd und blödelnd drehen sie Runde um Runde. Er besuche das «Ice Magic» jedes Jahr, allerdings habe er es immer nur zum Glühweinstand geschafft. «Endlich stehe ich hier auch mal ‹uf de Schlööf›», meint der Sänger und schmunzelt. Spass am Eislaufen hat auch Monika: Ihr Patenkind mache Eiskunstlauf. Sie treffe sich einmal im Jahr mit ihr auf der Eisbahn, werde von ihr aber regelmässig ausgelacht, bekennt sie.

Nun, weder Marc Trauffer noch Monika Schär planen eine Sportlerkarriere. Die beiden sind vollauf beschäftigt, die Songs seines brandneuen Albums «Schnupf, Schnaps + Edelwyss» einzustudieren. Die Powerfrau mit der ausdrucksstarken Stimme steht bei jedem Auftritt an der Seite des Brienzers. «Unsere Stimmen harmonieren aussergewöhnlich gut. Sie machen den eigentlichen Trauffer-Sound aus», stellt der gefeierte Alpentainer fest. Angefangen habe alles vor neun Jahren, als er eine Sängerin für ein Duett für Probeaufnahmen suchte. Mit Moni habe es sofort gepasst, und er habe darauf verzichtet, die Ballade «Tanze im Räge» noch mal von einer anderen, vielleicht prominenteren Frauenstimme einsingen zu lassen. Und er wollte fortan bei keinem Song mehr auf die weibliche Verstärkung verzichten, holte Moni fix in seine Band. Sie sei die gute Seele der ganzen Truppe. «Auf sie ist jederzeit zu 1000 Prozent Verlass. Und sie gibt mir auf der Bühne Sicherheit», gesteht der Hitparadenstürmer überraschend. So viel Lob macht Monika Schär fast verlegen. Sie geniesse es, mit Marc zu arbeiten, und es sei schön, seine Wertschätzung zu spüren.

Die Aargauerin wohnt zusammen mit ihrem Lebenspartner in Wiliberg bei Zofingen AG und arbeitet im Büro einer Firma für Intralogistik. Sie sei in diesem kleinen Dorf zusammen mit ihren fünf älteren Geschwistern ganz behütet aufgewachsen. «Meine Mutter machte früher aktiv in einem Trachtenchörli mit, mein Vater war in einem Jodlerklub.» Von ihren Eltern habe sie das Gespür für die Volksmusik mitbekommen. Was sie heute mache, habe jedoch nichts mit dem traditionellen Jodel zu tun, sagt Monika, die sich ihre natürliche, unkomplizierte Art stets bewahrt hat. Das verbindet sie auch mit dem bodenständigen Musiker.

Marc Trauffer wählte denn auch einen besonders urtümlichen Ort  für die Produktion seiner neuen Lieder aus: eine einfache Alphütte im Justistal. Entstanden sind dort rockig-melodiöse bis melancholisch-berührende Songs. Durch den Mega-Erfolg habe sein Leben immer mehr an Tempo zugelegt. Es sei für ihn wichtig gewesen, wieder einmal zu entschleunigen. «Wir konnten uns von morgens bis abends ohne Ablenkung nur auf die Musik konzentrieren und diese einfach leben.» Die Zeit auf der Alp möchte auch Monika Schär nicht missen. «Lifestyle-Partys sind nicht mein Ding», sagt sie. Und fügt lachend an: «Ein Schnaps in den Bergen ist mir lieber!»