«Wir tragen Papa für immer in unseren Herzen»

Der Charme der beiden ist schon mal bezaubernd! Mit Küsschen und sprühender Energie begrüssen uns die Ehrlich Brothers am Zürichsee. Chris (35) und Andreas (39) heissen die Magier mit Vornamen und sind zum ersten Mal hier. «Wunderschön! «Wir müssen das alles aufsaugen», schwärmt der Jüngere. Wohl wahr! Sie sind auf grosser Tour und nur fürs Interview einige Stunden in der Schweiz.

So bezaubern die Ehrlich Brothers Zürich:

Als sie Buben waren, hat alles mit einem Zauberkasten angefangen, heute begeistern sie ein Millionenpublikum: In ihrem neuen Programm «Faszination» (11. Mai, Hallenstadion Zürich) machen sie aus einem Spielzeug einen Monstertruck, teleportieren Schwiegermütter und bezirzen die Damen. Wobei Letzteres Chris’ Aufgabe ist, der im Gegensatz zu Andreas Single ist. Oder ist das gar auch eine Illusion? «Ich suche ja!», sagt er nur schmunzelnd. «Ich liebe die Frauen und versuche, sie auf der Bühne zu bezaubern, während mein Bruder Piano spielt.»

Andreas, der wie Chris noch in seiner ländlichen Heimatgegend wohnt, hat mit seiner Frau drei Kinder. Die Söhne sind acht und zehn, die Tochter fünf Jahre alt. «Das ist eine tolle andere Welt, die ich dort erlebe. Es herrscht immer ein bisschen Chaos, aber das ist eine Bereicherung. Sie geben mir Kraft, wenn ich nach Hause komme.» Chris wohnt nur fünf Minuten entfernt. «Wir streiten zwar oft, aber stets konstruktiv. Die Familie ist das Wichtigste auf der Welt,
das haben wir auch von unseren Eltern vorgelebt bekommen.»

Ihre Mutter ist die gute Seele im Hintergrund, ihr Vater starb 2013 an Leukämie. Er fehlt ihnen jeden Tag. Der Maschinenbau-Ingenieur und Berufsschullehrer baute nächtelang mit ihnen ihre Illusionen, sodass sie es heute selbst können. «Ohne ihn wären wir heute nicht da, wo wir sind», sagt Andreas. «Er hat sein eigenes Leben ganz hintenangestellt, um für uns da zu sein, hat an uns geglaubt und uns auch finanziell unterstützt, als es noch nicht so gut lief. Es ist so schade, dass er unseren Durchbruch nicht mehr erlebt hat. Dieser Gedanke ist heute noch sehr schwer.» Auf dem Amulett am Hals der Brüder steht: «Papa, wir tragen dich immer in unseren Herzen.» So ist er immer bei ihnen.

An Übersinnliches glauben sie im Übrigen aber nicht, mussten schon Leute abwehren, die sich Heilung durch die Magier versprachen. «Damit haben wir nichts zu tun», sagt Andreas. «Ich glaube zwar, dass es etwas Höheres gibt, aber vor allem glaube ich daran, dass man mit Liebe im Leben sehr weit kommt – dann wird es magische Ereignisse geben.»