Die Kunst der Dankbarkeit

«Happy Day» meldet sich mit berührenden Geschichten aus der Sommerpause zurück – und so auch die Moderatorin. Nicht zuletzt durch ihren Beruf weiss die zweifache Mutter um die Kraft und Bedeutung von kleinen ­Gesten und kleinen Momenten.

Von Aurelia Robles

Nach den Sommerferien ist vor «Happy Day»: ­Bereits ins 18. Jahr startet die erfolgreiche SRF-Samstagabendshow. Den Auftakt macht das Moderations-Duo Röbi ­Koller (66) und Kiki ­Maeder (43) mit dem Format «Danke Happy Day» (14. 9., SRF 1, 20.10 Uhr), in dem die beiden auf vergangene, ­unvergessliche Geschichten ­zurückblicken und nachfragen, wie es den Menschen seither ergangen ist. «Röbi und ich treten als Duo auf, aber wir sind lustigerweise oftmals unabhängig voneinander für Geschichten unterwegs. Deswegen schätzen wir die Zusammenarbeit für ‹Danke Happy Day›» sehr», sagt Kiki Maeder. Ob es die letzte gemeinsame Spe­zial-Ausgabe sei, da Röbi Koller im April 2025 die Moderation an Nik Hartmann (52) übergibt, ist noch unklar. Dafür ist nach zwölf Jahren ­Zusammenarbeit eines sicher: «Wir sind ein sehr gutes Team. Es ist immer lustig, wenn wir gemeinsam unterwegs sind, und ich glaube, wir ergänzen uns prima», meint Maeder.

In der aktuellen Ausgabe besucht Kiki Maeder ­Michèle, deren Haus «Happy Day» umgebaut hat, da sie seit Komplikationen nach einer Hirnoperation auf den Rollstuhl angewiesen ist. «Ich finde es immer wieder wahnsinnig beeindruckend zu beobachten, wie resilient und stark Menschen wie Michèle mental sind», sagt die Zürcherin. «Es ist zudem sehr schön zu ­sehen, wie wichtig kleine Gesten oder unerwartete Überraschungen sind. Es sind nicht nur grosse Sachen, die positive Wirkung haben können. Man darf nicht unterschätzen, wie wichtig es allein schon ist, Aufmerksamkeit zu schenken.» 

Leben voller Inseln

Menschen mit der Sendung ­zu helfen, Mut zu schöpfen und Hoffnung zu ­haben, dafür ist die Moderatorin dankbar. «Es gibt mir persönlich viel zurück, und man fühlt sich auf jeden Fall ­weniger hilflos, denn die Schicksale sind manchmal sehr schwer zu er­tragen.» Ihren Kindern Ava (9) und Jack (6) erzählt sie ­deshalb nur von gewissen ­Begegnungen. «Es ist wichtig, dass sie solche Lebensgeschichten mitbekommen, aber ich achte darauf, dass sie altersgerecht sind und sie diese auch verarbeiten können.»

Mit ihren Kindern hat Kiki Maeder dank Sommerferien in Griechenland gerade eine unbeschwerte Zeit hinter sich. «Sommerferien sind für mich immer eine Insel», erklärt sie. «Ich schaffe uns immer wieder ­Inseln und somit eine Perspektive für eine ruhigere Phase. So haben wir eine Wellenbewegung zwischen intensiven und ruhigeren Zeiten und eine ­gewisse Balance.» Jetzt, wo die Sommerferien vorbei seien, starte natürlich eine hektische Zeit. «Ich habe jetzt wieder Energie getankt für die nächste Arbeitsphase», sagt sie. «Wobei ich immer etwas Mühe damit habe, meinen Beruf als Arbeit zu bezeichnen. Ich bin nämlich dankbar für meinen Job, dass ich eine Fernsehsendung ­machen und die Menschen ­begleiten darf.» 

Nicht nur in ihrem Job, ­sondern auch privat in ihrem Familienalltag versucht Kiki Maeder sich ihrer Privilegien stets bewusst zu sein und ­Dankbarkeit auszudrücken. «Ich denke, das ist ein wichtiger Faktor für ein glückliches Leben», sagt die Kommunikations-Expertin. «Ich sage meinem ganzen Umfeld ganz klar Danke. Dafür, dass sie mich so unterstützen und mich auch durch schwierige Zeiten tragen.» In ihren Gedanken – ­«direkt würden sie es wohl noch nicht verstehen» – dankt sie oft auch ihren Kindern, dass sie da sind, sie erden und ihr immer wieder zeigten, dass man Freude an den kleinen Momenten im ­Leben haben soll. «Mir selbst gelingt es nicht immer, im ­Moment zu sein. Wie so oft rennt man einfach durch den Tag, hat viele ­Sachen zu erledigen», erzählt die zweifache Mutter, die seit 2023 getrennt lebt. «Oft ist man gedanklich in der Vergangenheit oder in der Zukunft, überlegt, was als Nächstes ansteht, oder regt sich über kleine Dinge auf, in meinem Fall über einen schlecht eingeräumten Geschirrspüler.» In solchen Situationen würde sie dann ­bewusst versuchen, sich wieder in den Moment reinzuholen.