Hansjörg Bahl
Die grosse Angst um seinen Sohn
Tage zwischen Hoffen und Bangen bei der Boulevard-Theater-Legende: Sein Sohn verunfallte schwer, es drohte gar die Amputation eines Beines. Doch die Zuversicht ist zurück.
Nico Savary Bahl (34) liegt im Kantonsspital Aarau. Sein rechtes Bein ist von einem dicken Gipsverband umhüllt. Der Sohn von Schauspieler Hansjörg Bahl (81) hat trotz Schmerzen wieder ein Lächeln auf den Lippen. Dabei hat er ganz schlimme Tage hinter sich.
Nico erzählt der GlücksPost: «Es war ein blöder Arbeitsunfall. Um in der theaterlosen Corona-Zeit etwas Geld zu verdienen, arbeitete ich als Lastwagenfahrer.» Den LKW-Fahrausweis machte er, um die Pferde aus dem Stall des einstigen Schweizer Spitzenreiters Willi Melliger (†64) zu transportieren. Denn Nico ist seit acht Jahren mit Melligers Witwe Nadja liiert. «Weil mir das Lastwagenfahren sehr gut gefällt, nahm ich diesen Sommer einen Job an. Der Unfall passierte beim Abladen eines Oldtimers. Der Lastwagen hat sich plötzlich selbständig gemacht hat und ist rückwärtsgerollt. Der Seilzug der Handbremse war leider gerissen. Reflexmässig wollte ich ihn aufhalten, bin dann aber zu spät weggesprintet. Dabei kam mein rechtes Bein unter die Räder.»
Von den drei Arterien im Bein wurden zwei abgerissen. «Mein rechter Fuss hing nur noch lose am Bein. Ich hielt ihn mit der Hand fest und humpelte so von der Unfallstelle.» Schmerzen habe er in der Phase keine gespürt. «Der Schock und der Adrenalinschub waren wohl zu gross. Dann kam die Rega.»
Im Spital konnten die Ärzte den Fuss wieder ans Bein fixieren. Und Patient Bahl kommt geradezu ins Schwärmen: «Die Ärzte der Rega-Ambulanz sowie die Professoren Dr. Gross und Dr. Lustenberger machten einen wunderbaren Job.»
Noch aber ist nicht alles überstanden, und es könnten Komplikationen folgen. Nico Bahl nimmt dies erstaunlich gelassen: «Falls nicht noch irgendein Infekt dazwischenpfuscht, sollte ich den Fuss behalten können. Sonst bekomme ich halt eine Prothese. Das ist schon vielen anderen passiert und einige davon wurden sogar noch Spitzensportler.»
Das Jahr 2020 scheint für die Familie Bahl – wie auch für viele andere Menschen in der Corona-Zeit – zum Schicksals- und Leidensjahr geworden zu sein. Nicos Papa Hansjörg Bahl erzählt traurig: «Zuerst starb meine Schwester, dann mein Schwiegersohn, der Ex-Eishockeystar und ZSC-Legende Adrian Hotz. Das war sehr tragisch.» Bahl ist überzeugt, dass es sein Sohn Nico schaffen wird. «Er ist ein Fighter. Er hat die vielen Operationen nach seiner Geburt wegen eines Speiseröhren-Verschlusses ebenso überstanden wie die Leukämie-Erkrankung im Alter von zehn Jahren. Nico wird auch diesmal gewinnen – hoffentlich.»