Florian Ast
Die Frau, die immer an seiner Seite ist
Seit 30 Jahren kennen sich der Musiker und seine Jugendliebe Isabelle. Sie war bei seinen musikalischen Anfängen dabei, steht auch heute mit ihm auf der Bühne. Eine enge Bindung, auch wenn sie sich mal aus den Augen verloren haben.
Ursprünglich sollte Florian Asts neues Album den Namen «Wildsau» tragen, doch angesichts der Songs, die er geschrieben hat, entschied er sich für das Wortspiel «Ast a la vista». Die erste Singleauskopplung «20gi xi» kommt mit einem fröhlichen Musikvideo daher, in dem verschiedene Menschen tanzen, einschliesslich Florians Eltern. «Ich fand es total herzig, dass sie zugestimmt haben», schwärmt der Sänger.
Der 47-Jährige hat seinen Wohnsitz von Giswil OW nach Feldbrunnen SO verlegt – zurück in die Gegend, in der er aufgewachsen ist. «Es hat sich einfach so ergeben. Ich wollte schon länger weg aus Giswil. Obwalden löst bei mir zwei Tränen aus – eine, wenn ich komme, und eine, wenn ich gehen muss. Ich hatte eine wunderbare Zeit dort. Und eine wunderbare Ehe mit meiner wundervollen Ex-Frau Esther», erzählt er.
Zum Interview mit der GlücksPost hat Florian seine Jugendliebe Isabelle (46) und ein Töffli mitgebracht. Die beiden kamen vor 30 Jahren, als sie 16 und 17 Jahre alt waren, zusammen und waren insgesamt sieben Jahre ein Paar. Fast wäre es dazu nicht gekommen: Nach der ersten Woche ihrer Teenagerbeziehung machte Isa bereits Schluss. Doch Flöru gewann ihr Herz mit einem selbstkomponierten italienischen Liebeslied zurück.
Isabelle, die quirlige und lebensfrohe Frau, ist nie um ein Wort verlegen. «Wenn Isa redet, muss ich nicht», meint der eher schüchterne Mundartstar. Als der Fotograf ihn für ein Bild zum Lachen aufmuntert, ruft Isa an Florian gewandt dazwischen: «Das kannst du besser!»
Isa begleitete Florian Ast von Anfang an auf seinem musikalischen Weg. Sie spielte in seiner Schülerband «Generalabonnement» und später in seiner ersten Band «Florenstein». Florian verrät: «Ich war schon immer ein totaler Musikfan. Für mich gab es damals nur zwei Dinge: Isa und die Musik.» Isa fügt hinzu: «Wobei die Musik immer an erster Stelle stand!»
Die beiden erinnern sich gerne an ihren gemeinsamen Proberaum in der Garage von Asts Elternhaus in Kräiligen BE und an ihre gemeinsamen Töffli-Fahrten über die Brücke bei der Emme – Flöru hat Isa jeweils mit seinem Mofa abgeholt.
Isa hat eine Mappe mit alten, selbstgemachten Plakaten für ihre damaligen Auftritte und sogar Liebesbriefe von damals dabei, die sie liebevoll aufbewahrt. Zusammen organisierte das Paar ein Openair mit zehn Bands in Bätterkinden BE, bei dem ihre eigene Formation «Generalabonnement» natürlich als Headliner auftrat. Die Bühne bauten sie aus Kartoffelkisten, Florians Vater bediente das Mischpult. «Damit es cool aussah, nahmen wir Jack-Daniels-Flaschen auf die Bühne. Gefüllt haben wir sie aber mit Eistee», erinnert sich Ast.
Die beiden einstigen Schulschätze hatten sich zwischenzeitlich auch mal aus den Augen verloren: Isa wurde Mutter, hat heute zwei Kinder im Alter von 12 und 15 Jahren und absolvierte ein Studium. Da passte das unstete Musikerleben nicht dazu. Heute sind sie wieder eng befreundet. Auch Flöru hat drei Kinder (2, 5 und 7). Leider war und ist es für ihn privat nicht einfach. «Ich bin ein paar Mal tief gefallen. Ich erlebte bei meinem ältesten Sohn, wie ein Kind in Erwachsenen-Streitigkeiten reingezogen werden kann. Das geht gar nicht.» Wenn er über seine Kleinen spricht, strahlt er übers ganze Gesicht. «Ich bin glücklich, Papa zu sein, liebe meine Kinder über alles.»
Es ist bemerkenswert, wie Asts Karriere verlaufen ist: von seinen Anfängen mit selbst produzierten Demos über den Erfolg bei den Plattenfirmen BMG und später anderen wie Universal. Heute hat er sein eigenes Label. «Das war schon eine Wahnsinnszeit», sagt er. Er nahm auf eigene Kosten 1000 Einheiten seines ersten Demos auf. «Ich habe heute noch 800 Stück davon», verrät er grinsend. Eines schickte er an den damaligen Chef der Plattenfirma BMG. Kaum war das Demo eingereicht, hatte Ast seinen Song «Daneli vo Trueb» komponiert und reichte ihn nach. Ein Tag später kam der Anruf. «Flöru erhielt einen Künstlervertrag – das gab es damals praktisch nicht», jubelt Isa noch heute. «Er ist also nicht nur der jüngste Platin-Act in der Schweiz, sondern der jüngste Musiker mit einem Künstlervertrag.» Isa bestätigt Florians Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen: «Er wusste immer, was er wollte und wie er es bekommt.» Auch wenn der BMG-Deal nicht zustande gekommen wäre, ist sich Florian sicher: «Ich hätte einen anderen Weg gefunden.»
Seit vier Jahren steht Isabelle immer wieder mit Florian auf der Bühne (Infos/Konzerte: www.florianast.ch). Sie spielt Synthesizer, Klavier und Handorgel. Isa ist Florians engste Vertraute. Da ist viel Zärtlichkeit und gegenseitiges Verständnis. Sie umarmen sich, halten sich – rein freundschaftlich. Isa meint: «Wir haben so viel zusammen erlebt. Von der Teenagerzeit bis zum Erwachsen- und Elternwerden. Wir wissen jeweils genau, was der andere gerade denkt.» Flöru fügt an: «Ich bin so froh, dass ich Isa habe. Ich kann sie jederzeit anrufen oder vorbeigehen, wenn ich das Bedürfnis habe nach jemandem, der mich versteht.»