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Auch mit 91 Jahren steht Joan Collins noch vor der Kamera. Sie spielt Wallis Simpson, hier mit Edward VIII. zu sehen.
Wallis Simpson
«Denver Clan»-Biest ist neu eine Herzogin
Schon im Frühling schlüpft Filmdiva Joan Collins in die Rolle einer der meistgehassten Frauen Grossbritanniens. Doch ihre Faszination für die Herzogin ist gross.
Sie war das Feindbild der britischen Königsfamilie und löste einen der grössten Skandale in der Geschichte der Monarchie aus: Wallis Simpson (1896–1986) – zweifach geschiedene US-Amerikanerin. Für sie gab der damalige König, Edward VIII. (1894–1972) 1936 seinen Thron auf. Nun wird ihr Leben erneut verfilmt. Die Filmbiographie «The Bitter End» (zu Deutsch «Das bittere Ende») beleuchtet ihre letzten Jahre vor dem Tod. In die Rolle der Herzogin schlüpft niemand Geringeres als Film-Ikone Joan Collins (91). Sie zeigt sich begeistert von ihrer neuen Rolle: «Ich freue mich, Wallis Simpson, die Herzogin von Windsor, in einer unerzählten Geschichte über ihre letzten Jahre zu spielen.»
Fasziniert von Simpson
Diese waren geprägt von Verlust und Krankheit. Simpson musste Abschied von ihrem Ehemann nehmen. Edward starb 1972 an den Folgen seiner Kehlkopfkrebserkrankung im Exil in Paris (F). Danach wurde Wallis Simpson immer gebrechlicher. Gleich zweimal brach sie sich die Hüfte. Sie erkrankte an Demenz und lebte zurückgezogen. 1980 verlor sie sogar die Fähigkeit zu sprechen und war gegen Ende ihres Lebens nicht mehr in der Lage, ihr Bett zu verlassen oder Besuch zu empfangen. Eine, die ihre Situation schamlos ausnutzte, war ihre französische Anwältin Suzanne Blum (1898–1994). Sie verkaufte, nachdem sie die Vormundschaft für sie übernommen hatte, Wertsachen, die der Herzogin gehörten, unter dem Marktwert an ihre eigenen Freunde.
Diese traurige Entwicklung will Joan Collins nacherzählen. «Es ist die wahre Geschichte der letzten Jahre der Herzogin von Windsor nach dem Tod des Herzogs. Simpson wurde von dieser Frau missbraucht, die ihr ihre Gegenstände und ihr Geld wegnahm und sie praktisch mittellos zurückliess», sagt Joan Collins zum «Guardian». Man sehe sie zunächst, wie sie voller Tatendrang sei und ihre jungen Gefolgsleute um sich habe, dann werde sie nach und nach von den Umständen zerstört. «Es ist ein sehr gutes Drehbuch und für mich eine grossartige Rolle. Ich war schon immer fasziniert von Wallis, weil ich glaube, dass sie ungerecht behandelt wurde», betont die Schauspielerin. Die Dreharbeiten sollen diesen Mai starten. Gefilmt wird in London und in Paris.
Royale Verbindung
Die Rolle der umstrittenen Herzogin scheint wie gemacht für Collins. Denn kontroverse Charaktere zu verkörpern, macht ihr grossen Spass. Schliesslich spielte sie die rachsüchtige Alexis Colby in der legendären Serie «Der Denver-Clan», die sie weltberühmt machte.
Auch der königliche Aspekt passt perfekt zu ihr. Joan Collins hat selbst eine Verbindung zur Königsfamilie und ist grosse Befürworterin der Monarchie. Über die Jahre hinweg traf sie immer wieder auf Mitglieder, wie Queen Elizabeth II. (1926–2022), Prinzessin Diana (1961–1997) und Sarah Ferguson (65). Im Jahr 2015 verlieh ihr König Charles III. (76), damals noch Prinz, für ihre wohltätigen Verdienste den Ehrentitel Dame. Doch bald wird aus ihr – zumindest vorübergehend – eine Herzogin.