Prinz Harry und Herzogin Meghan
Das Drama rund um ihre überstürzte Flucht
Nachdem das royale Paar sich vom Hof losgesagt hat, ist dort die Hölle los. Weil die beiden es heimlich eingefädelt haben und Harry so die eigene Familie zutiefst enttäuscht hat.
Traurig, geschockt, am Boden zerstört, wütend! Mit diesen Worten beschreiben Mitarbeiter des Palasts die Reaktionen des Königshauses auf das Verhalten von Prinz Harry (35) und Herzogin Meghan (38). Übertrieben? Nein! Es ist tatsächlich ein Erdbeben, das die beiden da ausgelöst haben. Und dieses erschüttert nicht nur den Hof als Institution, sondern vor allem die einzelnen Mitglieder der Königsfamilie – und das auf einer ganz persönlichen Ebene.
Was ist passiert?
In einem Statement verkündeten Harry und Meghan, dass sie sich entschieden haben, «als ‹Senior-Mitglieder› der königlichen Familie zurückzutreten und daran zu arbeiten, finanziell unabhängig zu werden». Zukünftig wollen sie in Grossbritannien und Nordamerika leben und sich um ihre Charity-Organisationen kümmern. Die beiden versichern, Königin Elizabeth II. weiterhin zu unterstützen und mit der Königsfamilie zusammenzuarbeiten. Der Buckingham-Palast reagiert kurz und knapp, fast schnippisch. «Wir verstehen ihren Wunsch, einen anderen Weg einzuschlagen, es handelt sich hier aber um eine komplizierte Angelegenheit, die zu regeln es Zeit braucht.»
Warum dieser Alleingang?
Ein Leben für die Krone? Darauf haben Harry und speziell Meghan keine Lust. Der Prinz hatte sich nach seiner rebellischen Zeit in seine vorbestimmte Rolle gefügt. Das Bedürfnis auszubrechen, kam erst mit Meghan wieder: Sie will sich nicht ins royale Korsett zwängen lassen, hat genug von der ständigen Kritik. Die beiden führen als Grund auch ihren kleinen Archie an: Ihr Leben zwischen Grossbrittanien und Nordamerika – es wird wohl Kanada werden, wo sie lange lebte –, sei gut für ihn. «Wir haben die Möglichkeit, ihn mit Wertschätzung für die royale Tradition grosszuziehen, in die er hineingeboren wurde, während wir als Familie Raum für zukünftige Projekte haben.»
Was löst solche Empörung aus?
Zum einen ruft die Entscheidung an sich Unverständnis hervor. Die beiden sind seit der Hochzeit unkonventionelle Wege gegangen, und der Hof liess sie gewähren. So etwa mit der Gründung ihres eigenen Sussex-Haushaltes, losgelöst vom Buckingham-Palast, oder der Abschottung ihres Sohnes Archie (8 Monate). In der «Daily Mail» meint ein Palast-Bediensteter aufgebracht: «Die Hochzeit, eigenes Büro, Geld, das Haus in Windsor, ausgewählte Angestellte – ihr habt alles genauso bekommen, wie ihr es wolltet, man hat sich für euch verbogen. Was wollt ihr noch?!»
Fast noch schlimmer als die Entscheidung ist das Vorgehen des Paares. Die Queen, Prinz Charles, Harrys Bruder William: Harry hat sie mit der Veröffentlichung ihrer Pläne überrumpelt! Dafür spricht auch die Aussage des Buckingham-Palastes, dass noch vieles geklärt werden müsse. Das hätte im Voraus passieren müssen! «Der Grad dieser Täuschung ist erschütternd», sagt eine Quelle aus dem Palast. «Jedes Mitglied des königlichen Haushaltes – von ganz oben bis ganz unten – fühlt sich, als hätten die zwei ihnen ein Messer in den Rücken gerammt.»
Wie täuschte Harry seine Familie?
Die «Flucht aus dem Palast» steht offenbar schon lange im Raum. So meint Journalist Tom Bradby, der Harrys Vertrauen geniesst und die Afrika-Doku letztes Jahr drehte: «Schon damals hatte ich das Gefühl, Zeuge eines langsamen Abschieds zu sein – vom royalen Leben, von uns.»
Laut Medienberichten hat Prinz Harry aber erst kurz vor Weihnachten seinen Vater, Prinz Charles, per E-Mail informiert, dass er gerne mehr Zeit in Nordamerika verbringen wolle. Charles habe daraufhin geantwortet, dass man das nach seiner Rückkehr aus Kanada persönlich besprechen müsse, es viel Planung bedürfe. Die Queen bestärkte ihren Sohn, bat Harry auf dessen Anfrage nach einem Treffen, erst alles mit seinem Vater durchzugehen. Doch das ist nicht passiert. Wenige Tage nach der Rückkehr liess Harry die Bombe platzen. Aus Ungeduld – oder weil er ohnehin nicht vorhatte, in dieser Sache auf irgendjemanden Rücksicht zu nehmen? Die Familie hatte keine Chance mehr zu intervenieren: ein gut kalkulierter Schachzug des Paares. Aber menschlich gesehen? Ein unfassbarer Vertrauensbruch! Der offenbar geplant war: In weiser Voraussicht auf den Skandal haben sie Archie gleich bei einer Freundin in Kanada gelassen, und Meghan ist bereits wieder dorthin gereist – raus aus der Schussbahn.
Hat Prinz Harrys «Verrat» Folgen?
Definitiv! Der Riss, den er zwischen sich und seiner Familie verursacht hat, ist tief. Besonders traurig ist dies im Bezug auf Prinz William. Fast ihr ganzes Leben lang waren die Brüder ein Herz und eine Seele, speziell zusammengeschweisst durch den frühen Tod ihrer Mutter, Prinzessin Diana († 1997). Seit sich Harry in Meghan verliebte, änderte sich das schleichend. Schon letzten Herbst gab er zu: «Wir befinden uns auf unterschiedlichen Wegen.» Und jetzt? Scheinen es unterschiedliche Welten zu sein! Zwar würden weder William noch Prinz Charles oder die Queen je öffentlich etwas gegen Harry sagen, aber das Vertrauen in ihn ist zumindest vorerst dahin. Quellen aus dem Hof berichten, dass alle trotz der Differenzen sachlich daran arbeiten, eine gute Lösung zu finden, die so bald als möglich präsentiert werden soll.
Wie geht es für das Paar weiter?
Sicher ist, dass Meghan und Harry keine Apanage mehr erhalten. Kein Problem: Sie soll ein Vermögen von rund 6 Millionen Franken in die Ehe gebracht haben, er 38 Millionen. Mit ihrer neuen Freiheit können sie zudem jeden Werbedeal eingehen, den sie wollen. Und auch aus dem Vermögen von Prinz Charles würden sie, so berichtet die «Daily Mail», jährlich über zwei Millionen Dollar erhalten. Ihre Titel werden die beiden wohl behalten dürfen, Harry zudem seinen (sechsten) Platz in der Thronfolge. Diese müsste vom Parlament geändert werden.
Ob die beiden ihr Glück finden werden? Sicher nicht auf ganzer Linie. Denn das Interesse an ihnen schrumpft nicht im Geringsten, weiterhin wird jeder ihrer Schritte in der Öffentlichkeit genau beäugt und kritisiert werden. Aber immerhin sind sie frei in der Entscheidung, wann sie wo auftreten – sei es für ihre Charity-Arbeit oder privat. Ex-Schauspielerin Meghan bekommt ein Stück ihres früheren Promi-Lebens zurück: Hollywood-Glanz statt verstaubte Monarchie. Für sie ist der Eklat daher fast ein Glücksfall. Aber für Harry? Zwar hat er eine zufriedene Gattin und mehr Freiheit für Archie. Dennoch ist es kaum vorstellbar, dass ihn der Streit mit seiner Familie kaltlässt: Die Verletzungen, die er seinen Nächsten zugefügt hat, müssen auch ihm in der Seele wehtun. Auch wenn er es für Frau und Kind getan hat.