Fabienne Louves
Dankbar für gemeinsame Momente
Wenn sie sich treffen, gibt es keine Langeweile: Die Sängerin und Schauspielerin geniesst es sogar, auch mal ein paar Tage am Stück bei ihrer Mutter zu verbringen. Diese hat ihre künstlerische Leidenschaft immer unterstützt.
Wir schlendern mit Fabienne Louves und ihrer charmanten Mutter Silvia am malerischen Sempachersee entlang. Die Eltern der erfolgreichen Musicaldarstellerin leben ganz in der Nähe, in Emmenbrücke LU. Bei dem gemütlichen Spaziergang ist auch Fabiennes Zwergpudel Henry (2½) dabei sowie Chihuahua Milly (1½), ein liebevolles Geschenk der 36-Jährigen an ihre Mutter. «Nachdem mein letzter Hund verstorben war, schenkte Fabienne mir Milly», sagt die pensionierte Coiffeuse.Zurück in der gemütlichen Wohnung von Fabiennes Eltern fallen die zahlreichen, stilvollen Gemälde auf – es sind alles Silvias Werke. Die Malerei ist eine grosse Leidenschaft der 69-Jährigen.
Mutter und Tochter sehen sich oft. Silvia Louves erzählt: «Sie kommt sicher alle zwei Wochen zu uns, manchmal mit ihrem Freund Luca.» Fabienne fügt hinzu, dass sie ab und zu gerne ein paar freie Tage in ihrem alten Zuhause verbringe, um sich zu entspannen und sich von ihrer Mutter mit ihrem Leibgericht Riz Casimir verwöhnen zu lassen. Der eigentliche Koch in der Familie ist Vater Joseph (72), der aus Guadeloupe stammt. Er war in diversen namhaften Restaurants tätig, die letzten 27 Jahre vor der Pensionierung als Chefkoch im Bistro du Théâtre in Luzern.
Fabienne hatte schon immer ein Faible fürs Auftreten. Als Elfjährige tourte sie fünf Jahre lang mit der Girlband Girls to Girls durch die Schweiz. Dabei standen die Eltern stets hinter ihr: «Wenn man eine Leidenschaft hat, muss man sie ausleben!», ist Silvia überzeugt. Als Fabienne dann mit 20 Jahren an der SRF-Castingsendung «MusicStar» teilnahm, war ihre Mutter begeistert und unterstützte sie tatkräftig bei den Liveshows. Silvia ist stolz darauf, dass Fabienne den Sprung ins Showbusiness geschafft hat und von ihrer Kunst leben kann. Fabienne ist heute die erfolgreichste ehemalige Kandidatin der Castingsendung. «Damit muss man auch umgehen können», weiss Silvia, «vor allem wenn es auch Kritik gibt.» Fabienne entgegnet: «Ich habe mich immer selbst vor schlechter Kritik geschützt, indem ich sie einfach nicht las.»
Ab 24. Mai steht Fabienne Louves wieder im Theaterstück «Stägeli uf – Stägeli ab» auf der Bühne (Theater 11, Zürich) und wird im November nochmals in die Hauptrolle des Erfolgsmusicals «Sister Äct» schlüpfen (Maag-Halle, Zürich). Für den Publikumsliebling scheint es nur noch bergauf zu gehen. «Ich weiss nicht, wie man in der Schweiz ‹Sister Äct› toppen kann.» Sie habe sogar eine Anfrage für ein grosses Musical in Deutschland erhalten, die sie leider nicht wahrnehmen konnte. Ganz so traurig ist sie deswegen allerdings nicht: «Ich bin ein totales ‹Schwiizerfüdli›.» Schon Thun fühle sich für sie weit weg an – dort spielte sie 2018 auf der Seebühne bei «Mamma Mia» mit.
Während der Pandemie nutzte Fabienne Louves die Zeit sinnvoll und wartete nicht darauf, dass es von selbst besser würde: Sie liess sich zur Hundecoiffeuse ausbilden, arbeitet nach wie vor auf dem Beruf. «Wir Künstler wissen ja nie, was alles kommt. Wenn ich Lücken in meinen Engagements habe, kann ich zum Glück jederzeit in den Hundesalon gehen und dort arbeiten.» Silvia fügt hinzu, dass Fabienne schon immer sehr selbständig war und betont, wie wichtig es ist, trotz des Erfolgs auf der Bühne gerade in jungen Jahren etwas Standfestes neben der künstlerischen Karriere zu haben. Deshalb hat Fabienne als Jugendliche eine kaufmännische Ausbildung absolviert.
Fabienne und Silvia Louves pflegen eine herzliche Mutter-Tochter-Beziehung, geprägt von gegenseitiger Unterstützung, gemeinsamen Leidenschaften, Verständnis und viel Liebe. Heute beschreiben sie ihr Verhältnis als freundschaftlich, sie machen gerne was gemeinsam wie Shoppen, «Schnäddere» und «Coiffeurle». Natürlich gehören auch ausgedehnte Spaziergänge mit ihren Hunden dazu.
Schon als Fabienne in der Pubertät war, hätten sich die typischen Mutter-Tochter-Kabbeleien in Grenzen gehalten. «Mami ist sehr unkompliziert. Meine Freunde kamen immer zu uns nach Hause, damit wir uns in Mamis Coiffeurzimmer für den Ausgang zurechtmachen konnten.» Mutter und Tochter sind dankbar für die besonderen Momente, die das Leben ihnen schenkt.
Fabienne und ihr sieben Jahre älterer Bruder Pascal feiern und bedanken sich bei Silvia dafür jedes Jahr ausgiebig am Muttertag. Traditionellerweise führen die beiden ihr Mami nach Sempach LU ins Restaurant Dörfli aus. «Nur wir drei», sagt Fabienne. «Dann gibt es Pizza, und wir geniessen die gemeinsame Zeit!»